Der Tod durch Hundeaugen: Ein emotionaler Einblick
Menschen trauern, doch wie geht es Hunden mit einem Verlust? Klar ist: Auch die Forschung beschäftigt sich damit, hat aber noch keine eindeutige Antwort.

Wenn ein Familienmitglied stirbt, sitzt der Schock tief. Auch unsere Vierbeiner haben zumeist eine Bindung aufgebaut ‒ und viele Tierfreunde fragen sich deshalb, wie es dem Hund mit dem Verlust geht.
Wissenschaftler haben noch keine abschliessenden Antworten gefunden. Doch es gibt Erkenntnisse darüber, was wir über das Verhalten von Hunden am Ende ihres Lebens wissen.
Ob unsere treuen Begleiter verstehen, dass sie sterben werden oder krank sind, bleibt unklar. Viele Haustiere ziehen sich zurück und suchen die Einsamkeit, wenn sie sterben – ein Verhalten, das ihren wilden Ahnen entspricht.

In der Wildnis entfernt sich ein erkranktes Tier vom Rudel, um keine Raubtiere anzulocken und so Gefahren abzuwenden. Dieses instinktive Verhalten könnte auch bei unseren Haushunden auftreten.
Spürt mein Hund eine Art Trauer?
Während unsere pelzigen Freunde ihre Gefühle zum Tod nicht verbal ausdrücken können, wissen wir zumindest: Der Verlust eines Spielkameraden kann ihr Verhalten stark beeinflussen.
So zeigen Haustiere ein deutlich verändertes Sozialverhalten nach dem Tod eines tierischen Gefährten. Vermehrte Anhänglichkeit gegenüber ihren menschlichen Bezugspersonen ist nur eine der Verhaltensänderungen.

Ob diese Verschiebungen Zeichen von Trauer und Kummer sind, bleibt Interpretationssache. Es scheint möglich, dass die Tiere versuchen, das soziale Vakuum zu füllen oder sich an die neue Struktur anzupassen.
Hunde und der Tod: Wittern sie ihn?
Hunde haben erstaunliche Fähigkeiten: Sie können bevorstehende epileptische Anfälle bei Menschen erkennen und Krebszellen erschnüffeln. Warum sollten sie also nicht auch in der Lage sein, ihren eigenen Zustand einzuschätzen?
Obwohl Wissenschaftler noch keine abschliessenden Antworten gefunden haben, berichten viele Hundebesitzer von entsprechenden Beobachtungen.
Auch wenn ein geliebter Mensch oder ein anderes Haustier fehlt, bemerken Hunde dies oft sehr schnell. Sie reagieren sensibel auf Änderungen in ihrer Umgebung und Routine.
Religiöse und kulturelle Ansichten
Viele Religionen und Kulturen haben unterschiedliche Vorstellungen vom Tod und dem Bewusstsein unserer vierbeinigen Freunde. In vielen westlichen Gesellschaften glaubt man beispielsweise daran, dass Hunde sich ihres bevorstehenden Todes bewusst sind.
In der hinduistischen Philosophie gelten Tiere als Teil des Zyklus von Leben, Tod und Wiedergeburt. Verschiedene nordamerikanische indigene Stämme sehen in Hunden spirituelle Wesenheiten mit besonderen Rollen als Führer oder Boten.

Im Gegensatz dazu werden Hunde in vielen islamischen und nahöstlichen Kulturen oft als unrein angesehen. Hier ist die Vorstellung, dass Hunde ihren eigenen Tod spüren können, weniger verbreitet.
Letztlich haben wir noch nicht alle Antworten auf diese Frage. Den Schmerz über den Verlust eines treuen Gefährten, wird ihre Beantwortung jedoch wahrscheinlich auch nicht lindern können.