Mit Bedacht: So wählen Hunde den Ort für ihr Geschäft
Das «Hunde-Geschäft» gibt Rätsel auf? Warum Hunde so anspruchsvoll sind, lesen Sie hier nach.

Haben Sie sich ‒ genau wie andere Hundehalter ‒ auch schon gefragt, warum Ihr Hund eigentlich so lange braucht, um den perfekten Platz für sein Geschäft zu finden? Dieses Verhalten mag auf den ersten Blick seltsam erscheinen, ist aber ein ganz natürlicher Teil ihres Instinkts.
«Cleveres» Zurückhalten des Geschäfts
Die meisten Hunde lernen, ihr Geschäft ganz gezielt einzusetzen. Sie warten mit ihrem grossen Bedürfnis bis zur alltäglichen Gassirunde.
Und selbst dann ziehen sie es vor, bis zum Ende des Spaziergangs zu warten. Der Grund dafür klingt einleuchtend: Sie wollen ihren Ausflug so lange wie möglich ausdehnen.

Ein Hund merkt nämlich, wenn sein Spaziergang oder Aufenthalt im Grünen immer dann abrupt endet, sobald er sein Geschäft erledigt. Deshalb hält er seinen Stuhlgang lieber zurück, um den Spass im Freien zu verlängern.
Was die Forschung sagt
Für unsere pelzigen Freunde sind Kot und Urin mehr als nur Abfallprodukte ihres Verdauungssystems. Sie leiten aus dem Geruch wertvolle Informationen ab.
Durch diese «Botschaften» kann Ihr Hund erfahren, wie viele andere Hunde in der unmittelbaren Umgebung sind. Auch andere Dinge wie den sexuellen Status lassen sich so in Erfahrung bringen.
Eine Studie deutet darauf hin, dass Hunde beim Verrichten ihrer Notdurft ihren Körper bevorzugt entlang der Nord-Süd-Achse ausrichten. Dies könnte das merkwürdige Dreh-und-Wendemanöver erklären, das unsere Hunde vor dem Hocken durchführen.
Wählerisch bei Ort und Zeitpunkt
Auch entwickeln einige Hunde eine regelrechte Bühnenangst, wenn es um ihre Ausscheidungen geht. Sie geniessen einen schönen Spaziergang, ohne sich zu erleichtern und verrichten ihr Geschäft dann lieber im eigenen Garten.

Andere wiederum sind vielleicht zu sehr von den Eindrücken ihrer Umgebung abgelenkt, um sich auf ihre Ausscheidung zu konzentrieren. Manche benötigen Stille, Privatsphäre oder eine bestimmte Art von Gras unter ihren Pfoten, um sich wohlzufühlen.
Wann Sie einen Tierarzt aufsuchen sollten
Es gibt jedoch einen grossen Unterschied zwischen wählerischem Stuhlgang und Verstopfung. Hatte Ihr Hund länger als 48 Stunden keinen Stuhlgang mehr?
Möglich ist auch, dass er sich beim Koten anstrengt, während des Hockens jammert oder aufgebläht aussieht. In diesen Fällen könnte es ein medizinisches Problem geben.
Sie sollten deshalb im Zweifel einen Tierarzt aufsuchen. Er wird Ihnen sicherlich Ratschläge zur richtigen Ernährung, Verhaltenstraining und Angstproblemen geben können. All dies kann die Ausscheidungen Ihres Hundes beeinflussen.