Warum Ihr Hund sein Spielzeug bewacht
Wenn Hunde Futter oder Spielzeug bewachen, kann das zu gefährlichen Situationen führen. Warum Hunde ihre Ressourcen verteidigen und was Sie dagegen tun können.
Ihr Vierbeiner schnappt sich sein Lieblingsspielzeug und sobald Sie ihm zu nahe kommen, reagiert er mit Knurren: ein Verhalten, das bei Fachleuten unter dem Begriff «Ressourcenverteidigung» bekannt ist.
Die Hunde versuchen dann mit allen Mitteln, Dinge wie Futter oder Spielzeug vor anderen zu schützen. Doch was im wilden Überlebenskampf durchaus Sinn macht, kann in einem harmonischen Familienleben schnell zum Problem werden und Haustierbesitzer zur Verzweiflung treiben.
Ob knurrend über dem Futternapf oder zähnezeigend auf seinem Lieblingsspielzeug liegend: Wenn Ihr Hund diese Anzeichen zeigt, handelt es sich um klassisches Bewachungsverhalten.
Ursachen für das Misstrauen Ihres Hundes
Die Ursachen für dieses Verhalten sind vielfältig. Genetische Prädispositionen können ebenso eine Rolle spielen wie negative Erfahrungen in der Vergangenheit oder plötzliche Änderungen im häuslichen Umfeld.
Sogar Mangel an bestimmten Ressourcen kann dieses Verhalten auslösen. Ein Hund, der in seiner Vergangenheit nicht genug Futter hatte oder dem nur ein Spielzeug zur Verfügung stand, könnte dazu neigen, seine Ressourcen zu bewachen.
Anzeichen für Ressourcenbewachung erkennen
Die Anzeichen von Ressourcenverteidigung können sehr unterschiedlich sein. Sie reichen von subtilen Gesten bis hin zu aggressivem Verhalten.
Dabei muss der Hund nicht zwangsläufig knurren oder beissen. Schon das intensive Beobachten anderer oder das «Verschleppen» eines Objekts sind deutliche Indikatoren.
Weitere typische Zeichen sind eine erhöhte Körperspannung und das Abschirmen des Objekts vom Blickfeld anderer. Auch schnelles und hektisches Fressverhalten bei Annäherung einer Person sollte Sie hellhörig machen.
Besitzanzeigendes Verhalten abtrainieren
Um die Ressourcenwache Ihres Hundes effektiv zu bekämpfen, ist es wichtig, positive Assoziationen aufzubauen: Lehren Sie Ihrem Vierbeiner beispielsweise, dass die Annäherung eines Menschen etwas Gutes bedeutet.
Werfen Sie ihm einen Leckerbissen in den Napf, wenn Sie sich nähern und er wird schnell lernen: Mensch kommt = Ich bekomme was Leckeres.
Auch Tauschgeschäfte können helfen; bieten Sie Ihrem Hund im Austausch für sein aktuelles «Besitztum» etwas anderes an. So lernt Ihr Liebling ganz nebenbei noch, dass Loslassen auch Vorteile haben kann.
Professionelle Hilfe bei Ressourcenverteidigung
Sollte Ihr Hund trotz aller Bemühungen weiterhin seine Besitztümer bewachen oder gar aggressives Verhalten zeigen, sollten Sie professionelle Hilfe suchen. Ein ausgebildeter Hundetrainer oder Verhaltensberater kann Sie dabei unterstützen, das Bewachungsverhalten Ihres Hundes effektiv zu bekämpfen.
Schliesslich sollte die Beziehung zwischen Ihnen und Ihrem Vierbeiner von Harmonie geprägt sein – ohne ständige Machtkämpfe um Spielzeug und Co.