Empfinden Katzen Scham oder Schuldgefühle?
Schuld und Scham gehören zu den besonders intensiven sozialen Emotionen, die Menschen empfinden. Aber wie sieht es in der Katzenwelt aus?
Die Gefühlswelt der Menschen ist komplex. Vor allem Schuldgefühle können lähmend sein. Wer darüber hinaus Scham verspürt, will oft von der Bildfläche verschwinden.
Es handelt sich bei beiden Empfindungen um sogenannte soziale Emotionen, die sich auf moralische Aspekte des Lebens beziehen. Aber wie verhält es sich bei Katzen?
Können unsere vierbeinigen Freunde eigentlich Schuldgefühle oder sogar Scham empfinden?
Katzen werden manchmal missverstanden
Obwohl Katzen äusserst empfindsame Tiere sind und über Emotionen verfügen, die auch wir Menschen erleben, ist bisher nicht alles erforscht. Es ist jedoch davon auszugehen, dass die Emotionswelt weniger komplex als die der Menschen ist.
Eine direkte Empfindung von Schuldgefühlen oder Scham kann nicht nachgewiesen werden. Katzen zeigen dennoch Verhaltensweisen, die für Beobachter durchaus Ähnlichkeiten mit menschlichen Regungen wie etwa Reue oder Beschämtheit aufweisen können.
Deshalb werden Katzen manchmal missverstanden. Während Sie etwa Angst empfinden und sich verstecken, könnte dieses Verhalten fälschlicherweise als Scham interpretiert werden.
Diese Zeichen bei Katzen interpretieren wir als Schuld oder Scham
Körperliche Anzeichen, etwa gesenkte Ohren oder eine geduckte Haltung, können von uns als Schuldgefühl interpretiert werden. Auch ein Vermeidungsverhalten wird ähnlich wahrgenommen.
Zudem verstecken sich Katzen oft, nachdem sie etwas getan haben, was vielleicht Konsequenzen nach sich zieht. Hinter den genannten Verhaltensweisen verbergen sich jedoch häufig Angst oder der Versuch, sich vor Gefahren und Konsequenzen zu schützen.
Umso wichtiger ist es, das Verhalten der Fellnasen nicht mit dem von Menschen gleichzusetzen. Geduld und Einfühlungsvermögen helfen, die Tiere in ihrer Welt besser zu verstehen.
Wie Sie mit den Emotionen und Gefühlen Ihrer Katze umgehen
Nehmen Sie die emotionalen Zustände Ihrer Katze ernst, auch wenn sie nicht einfach zu deuten sind. Hierbei ist Feingefühl gefragt
Wichtig ist, sich in Ihr Haustier hineinzuversetzen, um positive Seiten und Eigenschaften zu fördern und destruktive Verhaltensweisen zu minimieren. Fokussieren Sie sich vor allem darauf, erwünschtes Verhalten zu belohnen.
Mit gezieltem Lob, Aufmerksamkeit und kleinen Snacks können Sie Ihre Katze dazu ermutigen, angemessenes Verhalten an den Tag zu legen. Sehen Sie gleichzeitig davon ab, unterwünschtes Verhalten (zu) hart zu bestrafen ‒ denn das könnte Ängste verstärken.