Gruseliger Blick ins Leere: Warum starren Katzen ins Nichts?
Als Katzenbesitzer kennt man, wenn die Katze scheinbar einen Geist in der Wohnung anstarrt. Für das Starren gibt es tatsächlich interessante Gründe.
Haben Sie sich jemals gefragt, warum Ihre Katze manchmal wie hypnotisiert in die Luft starrt? Dieses Verhalten kann uns Menschen durchaus beunruhigen.
Was sehen sie, was wir nicht sehen? Wir decken auf, was hinter diesem höchst mysteriösen Verhalten unserer felligen Freunde steckt.
Ausgeprägte Sinne
Katzen besitzen ein ausgezeichnetes Sehvermögen und können selbst kleinste Bewegungen wahrnehmen, die dem menschlichen Auge verborgen bleiben. Wenn Ihre Katze also scheinbar ins Nichts starrt, könnte es sein, dass sie einfach etwas sieht, was Sie nicht bemerken.
Dazu haben Katzen ein aussergewöhnlich gutes Gehör und können Frequenzen wahrnehmen, die für Menschen unhörbar sind. Vielleicht hat Ihre Katze also etwas gehört, was Ihnen schlicht entgangen ist.
Katzen sind von Natur aus neugierig und fokussieren sich oft intensiv auf Dinge, die uns Menschen entgehen könnten. Hat Ihr Stubentiger möglicherweise gerade seinen Blick auf ein Insekt geworfen oder gar ein Staubpartikel im Auge?
Lernen Sie, Symptome zu deuten
Manchmal kann das Starren ins Leere auch auf gesundheitliche Probleme hinweisen.
Neurologische Erkrankungen wie fokale Anfälle oder Dysautonomie können dieses Verhalten hervorrufen. Sollten Sie entsprechende Symptome bei Ihrer Katze bemerken, suchen Sie bitte einen Tierarzt auf.
Langes Starren kann auch auf eine «Feline Hyperästhesie» hindeuten, eine eher seltene Erkrankung bei Katzen. In diesem Fall gesellen sich zum langen Starren ins Nichts auch übermässiges Putzen und plötzliches Miauen als Symptome dazu.
Eine Welt der Erinnerungen
Bei älteren Katzen kann das Starren ins Leere ein Anzeichen für eine kognitive Dysfunktion, ähnlich der Demenz beim Menschen, sein. Wirkt ihre Katze generell verwirrt oder miaut laut durch die Gegend, dann sollten Sie einen Tierarzt aufsuchen.
Möglicherweise schwelgt ihre Katze aber auch einfach in Erinnerungen. Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass auch Katzen ein episodisches Gedächtnis besitzen – die Fähigkeit, sich an spezifische Ereignisse zu erinnern.
Vielleicht blickt Ihr Stubentiger gerade in eine Vergangenheit voller sonniger Nachmittage oder aufregender Jagderfolge zurück?
… zu viel Nepelacton genascht?
Zu guter Letzt: Katzen lieben Katzenminze. Das darin enthaltene Nepetalacton stimuliert ihre Sinne und sie geraten in einen Zustand der Euphorie. Dann scheinen sie oft gedankenverloren ins Leere zu starren.
Sie merken schon: Starrt Ihre Katze Löcher in die Luft, ist das meist eine ganz harmlose Angelegenheit und Teil ihres natürlichen Verhaltens. Als Nachkommen von Raubtieren verfügen Hauskatzen grundsätzlich über ausgeprägte Instinkte und Sinne und nutzen diese eben auch.
So wie Ihre Katze die Umgebung beobachtet, haben Sie eben Ihre Fellnase im Blick. Sie werden spüren, spielen krankheitsbedingte Faktoren mit – dann kümmern Sie sich schnellstens um einen Arzt.