Geschichten aus dem Reich der Wüstenrennmäuse
Viele Kinder wünschen sich ein Haustier. Immer beliebter werden da die Wüstenrennmäuse. Es gibt einiges Erstaunliches über sie zu wissen.
Die charmanten Gesichter und geselligen Persönlichkeiten der Wüstenrennmäuse haben sie zu einem beliebten Haustier gemacht. Aber wussten Sie, dass diese kleinen Kreaturen weit mehr als nur süsse Begleiter sind?
Nachfolgend haben wir faszinierende Fakten über Wüstenrennmäuse zusammengetragen, die Ihnen eine ganz neue Perspektive auf diese entzückenden Nager geben werden.
Die mäuseartigen Haustiere
Einst wurden sie «Wüstenratten» genannt. Doch dieser Begriff ist irreführend, denn es handelt sich um eine eigenständige Spezies von Ratten.
Bevor sie in Nordamerika und Europa populär wurden, galten sie als spezielle Nagetiere. Die Wüstenrennmäuse gehören zur Familie der Wühler und Mäuseartigen.
Wüstenrennmäuse sind tagaktive Tiere – in der Wüste müssen sie also mit starker Sonneneinstrahlung klarkommen. Damit sie vor Verbrennungen durch die sengende Hitze geschützt werden, sind sie am ganzen Körper von Fell bedeckt – auch an den Füssen.
Gesellige Artisten
Gerbils, so werden die Wüstenrennmäuse auch genannt, haben kräftige Hinterbeine und nutzen diese Fähigkeit in freier Wildbahn zum Entkommen vor Raubtieren. In der Haustierhaltung können sie sogar dazu trainiert werden, auf die Schulter ihres Besitzers zu hüpfen.
Die bekannteste Art ist die Mongolische Rennmaus, aber es gibt noch viele weitere. Insgesamt wurden bisher 110 verschiedene Arten identifiziert.
Grosse Rennmaus – ein beeindruckendes Tier
Nicht alle Wüstenrennmäuse sind so klein wie ihre mongolischen Verwandten. Die Grosse Rennmaus lebt in Zentralasien und erreicht eine beachtliche Grösse.
Die grössten Rennmäuse können bis zu 40 Zentimeter gross werden. Die grösseren Tiere werden auch etwas älter als die kleinen.
Die Grosse Rennmaus erreicht eine Lebenserwartung von bis zu sieben Jahren.
Wüstenrennmaus ist ein sauberes Haustier
Junge Wüstenrennmäuse verbringen viel Zeit mit ihren Eltern und lernen alles von ihnen – vom Baden bis hin zur Nahrungsaufnahme. Sowohl Mutter als auch Vater kümmern sich intensiv um den Nachwuchs.
Der Körper der Wüstenrennmaus hat sich gut an die Verhältnisse angepasst, aus denen sie stammt. Ursprünglich kommt sie nämlich aus den Steppen und Wüstengebieten der Mongolei und wird deswegen auch mongolische Rennmaus genannt.
Mongolische Rennmaus braucht kaum Wasser
Die Rennmaus kann aus diesem Grund Flüssigkeit über sehr lange Zeiträume speichern. Daher müssen sie nur selten Wasser lassen – was dazu beiträgt, dass sie sehr saubere Haustiere sind.
Da Wasser in der Heimat knapp ist, nutzt ein Gerbil den Sand zur Reinigung des Felles. In Gefangenschaft wird empfohlen, den Tieren Chinchillastaub zur Verfügung zu stellen, damit sie ihr natürliches Verhalten ausleben können.
Perfekte Haltung einer Wüstenrennmaus
Wilde Wüstenrennmäuse leben an Orten, wo es trocken und warm ist und es einen Untergrund gibt , in dem sie gut graben können. Denn: Zum Schutz vor anderen Wildtieren und extremer Witterung graben sich die Mäuse ein.
Aus desem Grund ist es wichtig, dass sie genügend Platz haben. Sie brauchen einen Unterschlupf, einen Untergrund, in dem sie sich vergraben können und viel Bewegungsfreiraum.
Ein Gerbil braucht viel Platz und einen Artgenossen
Bei der Haltung wird empfohlen, einer Rennmaus mindestens einen Artgenossen hinzuzufügen. Denn die Rennmäuse brauchen Freunde.
Und zwar auch als Heimtiere: Es reicht ihnen nicht, liebe Menschen zu haben, auch wenn sie schnell zutraulich werden.
Für zwei Tiere sollte ein Käfig mindestens 100 cm X 50 cm X 50 cm gross sein. Hier gilt: Je grösser, desto besser.
Stellen Sie Nistmaterial zur Verfügung
Wüstenrennmäuse sind von Natur aus Nestbauer. Gerne beschäftigen sie sich mit dem Bau eines eigenen Schlafquartiers.
Deswegen sollten Sie Ihrem Haustier Nistmaterial zur Verfügung stellen. Im besten Fall bekommen die Mäuse Holzspäne und Heu.
Sie sollten keine Materialen bekommen, in denen sie sich verheddern könnten, oder die sie nicht essen sollten – beispielsweise Watte.
So machen Sie es Ihren Wüstenrennmäusen gemütlich
In ihrem Gehege brauchen die Rennmäuse einen harten und rauen Stein. An diesem können sie sich die Krallen abschleifen und dort ihre Duftmarkierungen hinterlassen.
Obwohl sie aus sehr warmen und trockenen Gebieten stammen, sollte das Gehege nicht mit einem Heizstrahler oder einer Heizung aufgewärmt werden. Die ideale Temperatur für gesunde Wüstenrennmäuse liegt zwischen 20 und 24 °C.
Auf sauberes Gehege achten
Die Wüstenrennmaus ist sehr reinlich, deswegen ist es wichtig, dass Sie das Gehege regelmässig reinigen – einmal pro Woche oder alle zwei Wochen. Achten Sie darauf, dass das Nistmaterial nicht feucht oder stinkig wird.
Stellen Sie das Gehege regelmässig um, damit den Tieren nicht langweilig wird. So haben die Mäuse immer wieder etwas zu entdecken und können die Welt erkunden.
Der Name ist Programm
Wie es der Name bereits verrät: Rennmäuse rennen viel und gerne. Das kommt davon, dass sie ursprünglich in der Steppe schnell vor Fressfeinden davon sprinten mussten.
In einem Käfig ist das zwar nicht mehr ganz so relevant. Dennoch brauchen die Tierchen genügend Auslauf.
Rennmäuse sind eher stille Tiere. Wenn sie aber jemanden warnen wollen oder Angst haben, Fiepen sie laut.
Was fressen Wüstenrennmäuse?
Die Lebenserwartung der Rennmaus liegt zwischen drei bis fünf Jahren. Damit sie diese auch erreichen, ist die richtige Ernährung wichtig.
In der freien Natur fressen Rennmäuse eine Mischung von Samen verschiedener Gräser, Zwiebeln und verschiedene Blätter und Kräuter – ähnlich wie Hamster.
Wenn sie in Haushalten leben, brauchen sie ein ausgewogenes Futter speziell für Wüstenrennmäuse. Solches Futter ist in Pellet-Form oder als Mischung aus verschiedenen Samen erhältlich.
Ab und zu können Sie Ihren Wüstenrennmäusen auch etwas Obst (Birnen oder Äpfel) oder etwas Gemüse (Gurke und Fenchel) geben. Passen Sie aber auf: Trauben und Rhabarber sind giftig für die Nager, verzichten Sie also darauf.
Art der Vermehrung
Die Rennmaus kann sehr viele Kinder bekommen: Theoretisch kann sie nämlich alle vier bis sechs Wochen bis zu fünf Jungen gebären.
Es ist also sehr wichtig, sich gut zu überlegen, ob man wirklich ein Männchen und ein Weibchen im selben Gehege halten will. Die Rennmäuse wählen sich einen Partner und bleiben das ganze Leben lang mit diesem zusammen.
Wenn die Jungen auf der Welt sind, sorgen die Eltern abwechselnd dafür, dass diese gut versorgt sind und es schön warm haben. Bereits sechs bis acht Wochen nach der Geburt sind die Kleinen selbstständig.