Mit diesen Übungen umgehen Reiter den «Stuhlsitz»

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 25.01.2024 - 11:24

Der sogenannte «Stuhlsitz» ist bei Reitern stark geächtet. Aber was genau zeichnet ihn aus und wie lässt er sich korrigieren? Zwei Expertinnen geben Tipps.

Dressurreiter
Ein korrekter Sitz ist Basis für harmonisches Gesamtbild von Reiter und Pferd. - Depositphotos

Der richtige Sitz ist ein Thema, das jeden Reiter betrifft. Ob Anfänger oder erfahrener Ausbilder, der sogenannte «Stuhlsitz» stellt für viele eine Herausforderung dar.

Beim sogenannten Stuhlsitz neigt sich das Becken so stark nach hinten, dass der Reiter zurückkippt. Geradeso, als sässe er auf einem Sessel oder dem Sofa.

Dabei sind die Arme nach vorne ausgestreckt und die Füsse werden zur Stabilisierung in die Steigbügel hineingedrückt. Gleichzeitig zieht der Reiter die Knie hoch und schiebt die Füsse in Richtung Pferdemaul.

Die Rolle des Sattels

Generell gilt, dass der Sattel einen erheblichen Einfluss auf die Haltung des Reiters hat: Kippt er nach hinten, gleiten die Schenkel des Reiters automatisch nach vorne.

Dieses Problem lässt sich jedoch oft durch schon durch eine Auspolsterung der Sitzfläche beheben.

Reiterin im Schnee
Eine gute Rittigkeit entsteht nur, wenn der Reiter korrekt zu sitzen weiss. - Depositphotos

Manchmal passt aber auch einfach die Anatomie von Pferd und Reiter nicht zusammen. So wird es für einen Reiter mit kurzen Beinen schwierig sein, korrekt auf einem besonders breiten Pferd zu sitzen.

Der Schlüssel liegt in der Muskulatur

Die Ursache für diese Probleme liegt meist in einem starren Becken. Dieses wiederum wird oft durch verkürzte Lendenmuskeln verursacht.

Diese Muskulatur verbindet die Lendenwirbel mit dem Oberschenkelknochen und ihre Elastizität leidet unter langem Sitzen. Das bedeutet: Je mehr der Reiter zurückkippt, desto weiter kommen die Knie hoch.

So verbessern Sie Ihren Sitz

Einige Übungen helfen, den Sitz des Reitenden nachhaltig zu verbessern:

1. Schwungvolles Beinpendeln: Hierbei schwingt der Reiter seine Beine im Takt hin und her – nur mithilfe seiner Oberschenkel.

Frau sitzt auf Pferd
Ein falscher Sitz beeinflusst nicht nur den Reiter, sondern auch das Pferd. - Depositphotos

2. Franklin-Bälle: Neue körperliche Eindrücke können die Haltung verbessern. So kann beispielsweise der gezielte Einsatz von Franklin-Bällen dem Reiter ein neues Körperbewusstsein vermitteln.

3. Schwämme in den Steigbügeln: Schwämme in den Steigbügeln unter den Füssen des Reiters zu platzieren, verändert dessen Haltung umgehend. Dieser kleine Trick kann eine grosse Wirkung auf den gesamten Körper haben.

Bei allen Übungen ist es wichtig, sie nicht über einen langen Zeitraum durchzuführen. Trainieren Sie nie bis zum Schmerz und achten Sie genau auf Ihren ganzen Körper und darauf, wie Sie sich fühlen.

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