So richten Sie Ihr schiefes Pferd gerade
Pferde tragen ihre Last meist unregelmässig und trainieren sich so eine schiefe Lage an. Sie als Reiter können Ihr Pferd jedoch auch anders trainieren.
Jedes Pferd kommt mit einer gewissen Unausgewogenheit zur Welt. Wenn es alleine auf der Weide herumtollt, kann es das meist selbst ausgleichen. Doch sobald ein Reiter ins Spiel kommt und sein Gewicht hinzufügt, gerät das Gleichgewicht des Tieres oft durcheinander. Es ist daher von Bedeutung, dass das Pferd lernt, seinen Körper so zu nutzen, dass die Last gleichmässig verteilt wird.
Pferde und ihre natürliche Schiefe
In ihrer natürlichen Form tragen Pferde ihr eigenes Gewicht nicht gleichmässig auf allen vier Beinen. Das ungezähmte Pferd ähnelt einem Gebäude auf vier Säulen.
Zwei Beine (Säulen) sind positioniert, um das Dach zu stützen. Eines ragt heraus und trägt kaum Gewicht; und das vierte ist so versetzt positioniert, dass es den Hauptteil trägt.
Falls man jedoch weitere Stockwerke zum «Haus» hinzufügen möchte – sprich: einen Reiter -, müssen die Säulen (Beine) direkt unter jeder Ecke des Dachs stehen; sonst wird die Last zu schwer.
In den meisten Fällen trägt das ungezähmte Pferd die meiste Last auf der rechten Vorderseite. Deshalb finden es die meisten Pferde einfacher, sich nach links zu biegen.
Wenn man reiten möchte ohne zu riskieren, dass das Pferd durch den Reiter Schaden trägt, muss man es trainieren. Es muss das Gewicht auf alle vier Beine verteilen und sich in beide Richtungen biegen können.
Hohl- oder Steifseite?
Hohlseite ist die Seite, zu der sich ein Pferd besonders gerne biegt. Die Muskulatur dieser Seite ist verkürzt. Die Enden des Körpers neigen dazu, nach links zu zeigen; im Extremfall ähnelt die Form einer linksgewendeten Banane.
Auf der anderen Seite gibt es auch eine «steife» Seite. Jene Seite also, zu welcher das Pferd weniger geneigt ist, sich hinzubeugen. Hierbei sind die Muskeln weniger verkürzt und erlauben sogar eine Biegung; sie werden daher in der natürlichen Bewegungsabfolge mehr gestreckt.