Sponsored: Darum leiden Kuh und Kalb für unsere Milch
Die Schweiz liebt Milch – oft sehr zum Leidwesen von Kuh und Kalb. Doch gemeinsam können wir die Umstände in der Milchproduktion verbessern.

Um diese hohe Nachfrage decken zu können, werden Kühe auf Höchstleistung gezüchtet. Zudem erhalten sie enorme Mengen an Kraftfutter mit Getreide und Soja, damit sie jeden Tag zwischen 25 und 35 Liter Milch geben können.
Nur eine Kuh, die kalbt, gibt Milch
Dabei ist es wichtig zu verstehen, dass Kühe nicht einfach so Milch geben – sie müssen zuvor ein Kalb gebären. Wie bei uns Menschen dient die Muttermilch nämlich zur Ernährung des Nachwuchses.

Weil wir Menschen jedoch möglichst viel von der Kuhmilch für uns nutzen wollen, werden Kuh und Kalb in der Regel innerhalb der ersten 24 Stunden nach der Geburt voneinander getrennt. Dies geschieht, um explizit zu verhindern, dass die Bindung zwischen den beiden gefestigt wird. Dies bedeutet eine erhebliche psychische Belastung für die Tiere – insbesondere für das Kalb.
Es verbringt seine ersten Wochen in sogenannten Kälberiglus, wo es den Kontakt zu Artgenossen nur durch Gitterstäbe findet. Selbst den Milchersatz, ein Gemisch aus Magermilchpulver und Wasser, erhält es aus Tränkeeimern oder -automaten. Fürsorge und Pflege durch die Mutter bleiben dem Kalb in diesem Haltungssystem verwehrt.

In der Schweiz leben etwa eine halbe Million Milchkühe. Fast die Hälfte von ihnen kann sich nicht regelmässig frei auf einer Weide bewegen, sondern lebt in einem Anbindestall. Das Schweizer Tierschutzgesetz sieht in diesem Haltungssystem lediglich vor, dass die Tiere im Winterhalbjahr 30 Mal nach draussen gelassen werden müssen, im Sommer 60 Mal – eine Weide ist dabei nicht vorgeschrieben, Auslauf auf Beton reicht.
Die Kühe geben tagein, tagaus literweise Milch – bis zu jenem Tag, an dem sie nicht mehr genügend Leistung erbringen. Mit fünf bis sechs Jahren werden sie geschlachtet. Ihre natürliche Lebenserwartung liegt jedoch bei 20 bis 25 Jahren.
Dieser frühe und ständige Abgang von Kühen aus ihrer vertrauten Herde ist für die zurückbleibenden Artgenossinnen äusserst belastend. Denn Kühe sind sehr soziale Tiere, die untereinander enge und lebenslange Freundschaften bilden.
Erste Landwirte zeigen: Es geht auch anders
Seit einigen Jahren zeigen einzelne Höfe in der Schweiz, dass die Milchkuhhaltung auch artgemässer funktioniert – und zwar mit der sogenannten mutter- oder ammengebundenen Kälberaufzucht.
Dabei wächst das Kalb – wie von der Natur vorgesehen – bei der eigenen Mutter oder einer Amme auf, wo es vor oder nach dem Melken auch an deren Euter trinken darf. Dadurch können die Tiere ihre natürliche Bindung aufrechterhalten und das Kalb bekommt durch die Muttermilch alle wichtigen Nährstoffe, die es für eine gesunde Entwicklung braucht.
Hier gibts mehr InformationenAus Tierschutzsicht ist eine solche Produktionsweise eine bedeutende Verbesserung für Kuh und Kalb. Entsprechend findet sie auch bei Landwirtinnen und Landwirten wachsendes Interesse. Noch sind aber von den über 18'000 Milchbetrieben weniger als 30 tatsächlich auf diese Form der Milchproduktion umgestiegen.

Um das Interesse der Bauernbetriebe an dieser Aufzucht weiter zu steigern, werden im Merkblatt des Forschungsinstituts für biologischen Landbau erste gesammelte Erfahrungen für andere Tierhalterinnen und -halter gesammelt. Die Broschüre vermittelt zahlreiche Ideen für die Organisation der mutter- oder ammengebundenen Kälberaufzucht und die passende Einrichtung des Stalls.
Produkte aus muttergebundener Kälberaufzucht
Auch VIER PFOTEN setzt sich aktiv für eine tiergerechtere Milchproduktion ein. Die globale Tierschutzorganisation hat deshalb die Kampagne «Lerne das Tier kennen. Konsumiere bewusster.» ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, eine neue Wertehaltung gegenüber Tieren in der Landwirtschaft zu verankern.
Dabei zeigt sie unter anderem auf, wie auch ihr einen wichtigen Beitrag zum Schutz und Wohl der Tiere leisten könnt – und zwar, indem ihr Produkte aus tierfreundlicher Milchproduktion konsumiert.

Unterstützt die Höfe, die mutter- oder ammengebundene Kälberaufzucht fördern, und tragt so zu mehr Tierwohl bei. Indem ihr euch zudem für den exklusiven Newsletter von VIER PFOTEN registriert, werdet ihr automatisch auch ein Teil der Bewegung für einen respektvollen Umgang mit Tieren.
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