Touristen haben die Macht: Unterstützen Sie keine Tierquälerei

Marvin Kahlenberg
Marvin Kahlenberg

Am 19.07.2024 - 11:59

Hinter vermeintlich harmlosen Touristenaktivitäten wie Fotosessions mit Tieren verbirgt sich oft grosses Tierleid. Was Sie tun können.

Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz, Hunde
Hier zu sehen: die Hundeabteilung auf einem Touristenmarkt am Balaton, Ungarn. - Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz

In einer Medienmitteilung gibt die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz (Sust) Tipps, wie Touristen in den Ferien helfen können, Tierquälerei zu unterbinden.

Gequälte Hunde, geschundene Pferde und leidende Tiere auf billigen Touristenmärkten trüben vielen Tierfreunden die Freude an den Ferien. Viele wollen helfen, wissen aber nicht, wie.

Nein zu Tierquälerei am Ferienort

«Jeder von uns hat als Tourist die Macht, Tierquälerei am Ferienort zu unterbinden, allein durch sein Verhalten», betont Susy Utzinger, Geschäftsführerin der Stiftung und Tierschutzexpertin. «Kaufen Sie zum Beispiel niemals Tiere auf Touristenmärkten.»

Diese Tiere würden oft unter schrecklichen Bedingungen gehalten. «Verkaufte Tiere werden sofort durch neue ersetzt und der skrupellose Tierhandel richtiggehend angekurbelt», so Utzinger in der Medienmitteilung.

Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz, Reiten auf Kamelen
Reittiere werden leider oft unter unwürdigen Bedingungen gehalten. - Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz

Abgemagerte Reittiere, leidende Kreaturen auf Touristenmärkten und Fotosessions mit Wildtieren, die unter Drogen stehen, sowie hungrige streunende Hunde und Katzen sind jährlich Themen, die die Touristen beschäftigen und verunsichern.

Die Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz zeigt die häufigsten Tierschutz-Fallen am Ferienort auf.

Reiten Sie nicht auf leidenden Tieren

Egal ob Pferd, Esel, Kamel oder Elefant – wenn Sie sich daran stören, wie die Tierpfleger ihre Reittiere behandeln, in welchem Zustand die Tiere sind oder wie sie gehalten werden, so beanstanden Sie das deutlich. Unterstützen Sie stattdessen lieber eine tiergerechte Reitgelegenheit.

Kaufen Sie keine Tiere auf Touristenmärkten

Schlechter Zustand, viel zu kleine, verdreckte Käfige – so werden Touris animiert, aus Mitleid auf Märkten Tiere zu kaufen. Damit wird ein Tierhandel der schlimmsten Art angekurbelt.

Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz, Vögel
Exotische Tiere, wie Papageien und Sittiche, sind beliebte Ferienmitbringsel, häufig zum Leidwesen der Tiere. - Susy Utzinger Stiftung für Tierschutz

Unter Umständen werden solche Tiere auf der Rückreise an der Grenze beschlagnahmt. Haben sie den Weg in die Schweiz überlebt, wird aus anfänglicher Euphorie schnell Alltag.

Viele dieser «geretteten» Tiere landen schlussendlich in Schweizer Tierheimen.

Keine Fotosessions mit Wildtieren

Junge Schimpansen, Raubkatzen-Babys, Schlangen und Raubvögel haben alle die gleiche Tragödie hinter sich: Bevor sie zur Belustigung von Touristen als Fotosujet angeboten werden können, werden sie in der Wildnis gejagt und teilweise sogar verstümmelt.

Während ihrer «Arbeitszeit» stehen solche Tiere ausserdem oft unter Medikamenten.

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