Vier Pfoten hilft Grosskatzen in grausamer Privathaltung
Wildtiere sollen besser geschützt werden, fordert der Tierschutzverein Vier Pfoten. Erst kürzlich sollen Tigerjungen vom Verein gerettet worden sein.
In einer Medienmitteilung berichtet der Tierschutzverein Vier Pfoten von der Beschlagnahmung dreier illegal gehaltener Tigerjungen in der Slowakei.
Das Team von Vier Pfoten habe ausserdem sechs weitere Grosskatzen desselben Halters veterinärmedizinisch untersucht. Diese halte der Besitzer legal, heisst es weiter.
Wildtiere sollen besser geschützt werden, fordert Vier Pfoten. Die EU-Kommission soll dafür beispielsweise Positivlisten für Tierarten einführen, die als Haustiere erlaubt sind.
Tigerjungen sollen bessere Zukunft bekommen
Die in der Slowakei illegal gehaltenen Tigerjungen sollen in ein Tierschutzzentrum von Vier Pfoten nach Südafrika umgesiedelt werden. Untersuchungen hätten ergeben, dass die Elterntiere eindeutige Hinweise einer Inzucht zeigten.
Ein männlicher weisser Tiger, dessen Fellfarbe auf eine Genmutation zurückzuführen sei, soll von einer chronischen Nierenerkrankung betroffen sein. In der Natur käme diese Fellfarbe nur selten vor, weshalb die Nachfrage gross sein soll.
Um weiteren Nachwuchs zu verhindern, sei es für Vier Pfoten von grosser Bedeutung gewesen, die Grosskatzen zu sterilisieren. Der Verein freue sich darauf, den Tigerjungen eine bessere Zukunft zu bieten.
Grosskatzen sind keine Haustiere
Vorstandsvorsitzender Josef Pfabigan verweist darauf, dass Wildtiere komplexe Bedürfnisse hätten. In der Privathaltung sei es kaum möglich, diesen nachzukommen.
Das Resultat seien unter anderem Unterernährung, Stress und Krankheiten. Deshalb sollten nur solche Einrichtungen Grosskatzen halten dürfen, die spezielle Tierschutzstandards erfüllen, so Pfabigan.
Vier Pfoten habe sich seit der Gründung für den Schutz von Wildtieren eingesetzt, heisst es, und werde es auch weiterhin tun. Die grausame Praxis der Privathaltung solle nicht nur in der EU, sondern auch über die Grenzen hinaus gestoppt werden.
EU-Mitgliedstaaten beim Tigerhandel vorne dabei
Tiger privat oder in Zirkussen zu halten, sei in einigen europäischen Ländern nach wie vor erlaubt. Der Tierschutzverein berichtet, dass einige EU-Länder gar zu den grössten Exporteuren sowie Importeuren von Tigern gehören sollen.
Deshalb sei es wichtig, dass alle Mitgliedsstaaten die EU-Leitlinienaus aus dem Jahr 2023 für die Tiere umsetzen. Im Rahmen der Europawahlen im Sommer 2024 sollen Wähler die Kandidierenden dazu auffordern, sich für den Tierschutz in der EU starkzumachen.
