Was ist der «Käfig-Koller» bei Hamstern?
Manche Hamster zeigen aggressives Verhalten im Käfig. Was die Haltung damit zu tun hat und wie ein artgerechtes Zuhause für Hamster aussieht.
Sie haben es wahrscheinlich schon gesehen – Ihr Hamster knabbert hektisch an den Gitterstäben seines Käfigs.
Aber was, wenn dieses Verhalten mehr als nur eine Marotte ist? Was, wenn Ihr Haustier unter einer psychischen Störung, einem «Käfig-Koller», leidet?
Was genau ist der «Käfig-Koller»?
Käfig-Wut ist eine psychische Störung, die jedes in einem Käfig lebende Tier betreffen kann. Die Symptome variieren je nach Art des Tieres.
Bei Hamstern äussert sich dies oft durch übermässiges Nagen an den Gitterstangen oder Aggression gegenüber dem Besitzer oder anderen Tieren.
Diese Störung kann von mild bis schwer variieren und stellt eine ernsthafte Gefahr für Ihre kleinen pelzigen Freunde dar.
So können Sie Ihrem Hamster helfen
Hamster sind keine geborenen Haustiere. Auch, wenn sie in Gefangenschaft geboren wurden, sind es immernoch wilde Tiere. Daher sind Hamster auch wenig bis gar nicht für Kinder geeignet.
Ein Hamster ist nicht nur ein Tagschläfer, er braucht auch ausreichend Ruhe und genug Platz für ein glückliches Leben. Was also können Sie tun, damit sich Ihr Hamster wohl in seinem Zuhause fühlt?
1. Hamster sind Einzelgänger
Hamster sind absolute Einzelgänger und sehr territorial. Selbst mit Geschwistern gestaltet sich ein Zusammenleben schwierig. Oft sind Aggressionen und Kannibalismus die Folge.
2. Investieren Sie in einen grösseren Käfig
Die meisten Hamster werden in viel zu kleinen Gitterkäfigen gehalten. Die Verletzungsgefahr ist hierbei sehr gross. Schnell ist so der kleine Hamsterfuss gebrochen.
Investieren Sie stattdessen in ein Terrarium mit einer Mindestgrösse von 60 × 30 × 40 Zentimetern. Der Vorteil: Sie können Ihren Liebling beim Graben von Gängen beobachten.
3. Ein sauberes Zuhause
Hamster sind sehr reinliche Tiere. Achten Sie darauf, dass die Streu des Käfigs regelmässig gewechselt wird.
Auch die Wasserflasche und die Futterschale sollten sauber sein. Übriggebliebene Gemüsereste gehören ebenfalls entfernt.
3. Die richtige Käfig-Ausstattung
Hamster lieben eine Sandgrube und mehrere Versteckmöglichkeiten. Ein Hamsterrad sollte nicht aus Metall und Stäben bestehen, sondern geschlossen und aus Holz gefertigt sein.
Achten Sie auch hierbei auf eine ausreichende Grösse des Rades. Spielzeug aus Plastik ist unnötig und kann sogar giftig für Ihren Liebling sein.
Auch hohe Kletterkonstruktionen sind tabu, denn Hamster sind «höhenblind» und können sich leicht bei einem Sturz verletzen.
4. Eine gesunde Ernährung
Wie alle Tiere brauchen Hamster eine gesunde Ernährung – auch um mental gesund zu bleiben. Einfaches Körnerfutter und frisches Obst und Gemüse sollten täglich auf dem Speiseplan stehen.
Frisches Heu sollte ebenfalls immer zur Verfügung stehen.
Sie wollen Ihrem Hamster eine echte Leckerei servieren? Getrocknete Mehlwürmer sind gesund und heissbegehrt.
5. Bewegung schafft Abwechslung
Hamster sind richtig schnelle Flitzer. Daher lieben Sie es, sich auch mal ausserhalb Ihres Käfigs frei bewegen zu können.
Achten Sie darauf, dass Sie einen Raum wählen, in dem keine Kabel frei herumliegen. Schliesse Sie die Türe und stellen Sie sicher, dass ihr kleiner Freund nicht ausbüxen kann – ein Treppensturz endet tödlich.
Artgerechte Haltung ist die beste Massnahme zur Vorbeugung
Vorbeugung ist der Schlüssel, wenn es um die Käfig-Wut bei Hamstern geht.
Denken Sie immer daran: Sie sind verantwortlich für das Wohlbefinden Ihres Hamsters – eine artgerechte Haltung trägt massgeblich dazu bei.