Hund «besteigt» mich: Fühlt er sich von mir angezogen?

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

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Bei Hunden ist manchmal zu sehen, dass sie andere Menschen, Tiere oder gar Gegenstände besteigen. Was aber bedeutet das für Sie als Hundehalter?

Dass Hunde andere besteigen wollen, ist ein natürliches Verhalten.
Dass Hunde andere besteigen wollen, ist ein natürliches Verhalten. - Depositphotos

Sie verehren Ihren Hund und auch Ihr Haustier hat Sie lieb. Manchmal begrüssen uns die Vierbeiner aber mit einer etwas zu «freudigen» Begeisterung oder wollen uns gar besteigen.

Fühlen sie sich etwa sexuell von ihrem Menschen angezogen? Die gute Nachricht: Das ist nicht der Fall.

Natürliches Verhalten bei Hunden

Von Menschen fühlen sich Hunde nicht auf intime Weise angezogen. Ihr Verhalten ist völlig natürlich und instinktiv.

Dieses Verhalten kann bei beiden Geschlechtern auftreten und sich gegenüber Menschen, anderen Hunden oder sogar Spielzeug äussern. Entgegen der landläufigen Meinung kann das Verhalten auch bei kastrierten Hunden auftreten – am häufigsten allerdings bei unkastrierten Rüden.

Das Besteigen anderer muss bei Hunden nicht immer sexueller Natur sein.
Das Besteigen anderer muss bei Hunden nicht immer sexueller Natur sein. - Depositphotos

Junge Welpen beginnen bereits im Alter von drei bis sechs Wochen, ihre Geschwister zu besteigen. Es ist ein Zeichen für Dominanz und kein Ausdruck sexueller Reife oder Anziehungskraft.

Spielen oder Flirten mit anderen?

Beim Spielen mit Artgenossen oder Menschen kann es passieren, dass ein Hund kurzzeitig andere besteigen will, bevor er weiterzieht, um etwas anderes zu tun. In seinen Augen ist dies Teil des Spiels, ohne jeglichen peinlichen Unterton, den wir Menschen vielleicht hineininterpretieren würden.

Auch Aufregung oder Überforderung können dazu führen, dass ein Hund dieses Verhalten zeigt. Es kann sein, dass er auf diese Weise versucht, mit einer Situation umzugehen, die ihn überfordert.

Eventuell ist es ein Hinweis, dass der Hund Anpassungen in seiner Umgebung oder Verhaltenstraining benötigt.

Aufmerksamkeitsbedürfnis als Grund

Vielleicht haben Sie bemerkt, dass Ihr Vierbeiner besonders dann anhänglicher wird, wenn Besuch im Haus ist. Auch wenn es uns peinlich sein mag:

Für den Hund ist dies eine effektive Methode, um wieder im Mittelpunkt zu stehen. Wenn Ihr Liebling aber beginnt, andere Hunde oder Gäste zu besteigen, sollten Sie verdeutlichen, dass dieses Verhalten nicht akzeptabel ist.

Auch unter Welpen ist das Aufstiegsverhalten nicht ungewöhnlich, zum Beispiel, um Dominanz zu zeigen.
Auch unter Welpen ist das Aufstiegsverhalten nicht ungewöhnlich, zum Beispiel, um Dominanz zu zeigen. - Depositphotos

Denken Sie daran, dass ein überforderter Hund selten gut auf Aufforderungen reagiert. Wenn Ihr Vierbeiner Probleme mit zu viel Aufregung hat, ist es ratsam, solche Situationen zunächst zu vermeiden und einen Therapeuten/Trainer hinzuzuziehen.

Wann sollten Sie sich Sorgen machen?

Exzessives Aufstiegsverhalten gepaart mit Unwohlsein könnte auf gesundheitliche Probleme wie Prostatabeschwerden, Harnwegsinfekte oder Allergien hinweisen. Bei vermehrtem Lecken der Genitalien, Hautausschlägen oder häufigem Wasserlassen:

Suchen Sie einen Tierarzt auf. Sollte Ihr erwachsener Hund plötzlich mit dem Verhalten anfangen, obwohl er dieses vorher nie gezeigt hat, gehen Sie ebenfalls zum Arzt.

So schliessen Sie gesundheitliche Ursachen aus.

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