Pica-Syndrom bei Hunden: Ursachen und was Sie tun können
Sand, Spielzeuge, Textilien: Hunde, die unverdauliche Sachen essen, leiden unter «Pica». Unsere Vierbeiner tun dies nicht freiwillig. Das steckt dahinter.
Ihr Hund verschlingt womöglich Dinge, die definitiv nicht auf seinem Speiseplan stehen sollten ‒ ein Phänomen, das sich «Pica» nennt. Wir klären auf, warum Ihr Hund darunter leidet und was Sie jetzt tun können.
Pica bei Hunden: Eine Form der Essstörung
Pica ist eine Essstörung, die dazu führt, dass Hunde Nicht-Lebensmittel verzehren. Dieser Zustand ist vor allem bei Welpen und jungen Hunden verbreitet.
Sie kauen fast alles an und essen einiges davon: Kot, Schuhe, Plastik, Erde, Textilien ‒ und vieles mehr. Aber nicht immer muss es Pica sein.
Denn junge Hunde sind von Natur aus neugierig und werden auch mal aus Neugier etwas «probieren». Bei anhaltend auffälligem Verhalten sollten Sie jedoch einen Tierarzt besuchen.
Die Ursachen von Pica bei Hunden
Pica wird durch verschiedene Ursachen ausgelöst und «zwingt» Hunde quasi dazu, alles zu essen, sodass es kein willkürliches Verhalten ist. Auslöser können medizinische und verhaltensbedingte Faktoren sein.
Neurologische Auffälligkeiten, die genetisch bedingt sind, oder auch Kopfverletzungen, die sich Hunde versehentlich zufügen, führen manchmal zum Pica-Syndrom. Auch Magen-Darm-Erkrankungen sind häufige Auslöser für Pica bei Hunden.
Darüber hinaus kann ein Mangel an Vitaminen, Mineralien oder anderen wichtigen Nährstoffen dazu führen, dass Hunde beginnen Nicht-Verdauliches essen.
Symptome und Diagnose
Die Symptome von Pica bei Hunden sind je nach zugrundeliegender Ursache unterschiedlich. Das Hauptmerkmal ist jedoch, dass die Tiere kontinuierlich Nicht-Lebensmitteln fressen.
Weitere Anzeichen sind Erbrechen oder andere Verhaltens- oder körperliche Auffälligkeiten sein. Zur Diagnose von Pica wird der Tierarzt eine gründliche Anamnese erheben und eine vollständige körperliche Untersuchung durchführen.
Darüber hinaus werden Bluttests und Bildgebungsverfahren wie Röntgenaufnahmen oder Ultraschalluntersuchungen benötigt.
Behandlungsmöglichkeiten und wie Sie Ihrem Hund helfen
Die Behandlung von Pica bei Hunden richtet sich in erster Linie nach der zugrundeliegenden Ursache. Bei medizinischen Ursachen kann dies die Gabe von Medikamenten oder eine spezielle Ernährung beinhalten, sodass der Hund sich üblicherweise regeneriert.
Bei verhaltensbedingten Ursachen ist jedoch eher eine langfristige Kontrolle als eine komplette Heilung realistisch. Wenn dies der Fall ist, basiert die Therapie auf einer Kombination aus Verhaltensänderungstechniken, Trainings und eventuell auch Medikamenten.
Gestalten Sie Ihr Haus sicher und bewahren Sie sämtliche (unverdauliche) Gegenstände, die giftig oder gefährlich sind, ausser Reichweite auf. Mit Geduld, Zeit und Einfühlungsvermögen sowie einem hundegerechten Zuhause stehen Sie Ihrem Vierbeiner am besten bei.