Was tun, wenn Ihr Hund ängstlicher ist als Sie?
Auch Hunde leiden manchmal unter starken Ängsten und können den Menschen nicht immer emotional unterstützen. Das hilft.
Viele Menschen haben während der Pandemie ein Haustier adoptiert, um Ängste und Einsamkeit zu lindern. Denn Tiere verbessern unsere psychische Gesundheit oft nachhaltig.
Aber was, wenn ausgerechnet unser Hund, der uns emotional unterstützt, selbst Hilfe benötigt? In den Staaten werden Therapiehunde als «emotional support dogs» bezeichnet.
Wichtig zu verstehen ist allerdings, dass es sich nicht bei jedem Hund um einen geschulten Assistenz- oder Therapiehund handelt. «Normale» Hunde, die selbst eine schwierige Vergangenheit hatten, leiden vielleicht unter wiederkehrenden Ängsten.
Tierisches Verhalten verstehen
Um von Ihrem Tier tatsächlich emotionale Unterstützung erhalten zu können, ist es wichtig, dessen individuelles Verhalten richtig einzuschätzen. Wenn Ihr Hund unter Stress leidet, kann es sein, dass er seine Funktion als emotionaler Unterstützer vorübergehend nicht wahrnehmen kann.
In diesem Fall sollten Sie Ihren Tierarzt konsultieren und eventuell eine Verhaltensschulung in Betracht ziehen. Jeder Hund ist anders und daher kann Angst bei jedem Tier unterschiedlich aussehen.
Häufige Anzeichen von Angst sind übermässiges Hecheln, unruhiges Hin- und Herlaufen, angespannte Körperhaltung und gesträubtes Fell. Aber auch weniger offensichtliche Zeichen wie geweitete Pupillen oder ein eingezogener Schwanz können auf Stress hindeuten.
Was tun bei einem ängstlichen Hund?
Zunächst sollten körperliche Beschwerden für das Verhalten des Tieres ausgeschlossen werden, denn manchmal sind beispielsweise Krankheiten die Ursache. Ist dies nicht der Fall, gilt es herauszufinden, was Ihrem Vierbeiner Sorgen bereitet, um ihm eine Auszeit davon zu gönnen.
Falls möglich, sollte entweder die Stressquelle entfernt oder das Tier aus der belastenden Situation genommen werden. Dies könnte bedeuten, dass Sie Ihrem Haustier etwas Raum geben.
Auch wenn Ihr Beschützerinstinkt Ihnen sagt, dass Sie den Hund beispielsweise ständig bei sich tragen müssen.
Braucht mein Hund Medikamente gegen Ängste?
In manchen Fällen lässt sich die Ursache des Stresses (wie Gewitter, Feuerwerk oder generelle Existenzängste) leider nicht beseitigen. In solchen Fällen sprechen Sie mit Ihrem Tierarzt und einem zertifizierten Trainer über mögliche Medikamente gegen Angstzustände oder individuelle Verhaltensänderungen.
Und wenn Ihre eigene Angst durch die des Hundes verschlimmert wird? Studien deuten darauf hin, dass ängstliche Haustierbesitzer oft auch ängstliche Haustiere haben.
Versuchen Sie ruhig zu bleiben und entspannende Aktivitäten für Sie beide zu finden. Scheuen Sie sich auch nicht, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen, falls Sie oder Ihr Tier Schwierigkeiten haben.