Wie Halter das schlechte Verhalten ihres Hundes verstärken
Beim Training geht es um Konsequenz, Geduld und positive Verstärkung. Das einzige Problem? Manchmal fördern wir schlechtes Verhalten, ohne es zu merken.
Wenn wir einen neuen Welpen nach Hause bringen, liegt es an uns, ihm die Hausregeln beizubringen. Wir müssen ihm beibringen, wo sein Töpfchen ist, was er kauen darf, wo er schlafen darf und welches Verhalten absolut tabu ist.
Doch manchmal fördern wir schlechtes oder «unerwünschtes» Verhalten, ohne es zu merken. Hier sind einige häufige negative Verhaltensweisen und was Sie tun können, um das Muster zu durchbrechen.
1. Betteln um Futter
Betteln um Futter ist eine der häufigsten Beschwerden von Hundebesitzern. Wenn Sie sich hinsetzen, um eine Mahlzeit zu geniessen, läuft es dann normalerweise so ab: Ihr Hund kommt herüber, sieht Sie mit seinen verzweifelten, aber absolut bezaubernden Hundeaugen an und beginnt zu winseln.
Das Endergebnis: Sie teilen einen Bissen und Ihr Hund speichert ab, dass er bekommt, was er will, wenn er nur genug winselt. Hunde sind sehr ergebnisorientierte Wesen und beginnen, ihre Handlungen mit bestimmten Ergebnissen zu assoziieren.
Je mehr Futter Sie also anbieten, desto mehr wird Ihr Welpe betteln. Legen Sie Fütterungszeiten lieber so, dass sie mit denen der menschlichen Mahlzeiten zusammenfallen, oder bieten Sie dem Hund währenddessen eine Beschäftigung an.
2. Bellen auf Verlangen
Bellt Ihr Hund, wenn er etwas will? Vielleicht ist sein Ball unter das Sofa gerollt und er bellt Sie an, um ihn zu bekommen.
Bellt er aufgeregt, wenn Sie nach der Leine greifen, um Gassi zu gehen, als ob er sagen würde „Beeil dich“? Oder vielleicht sieht er, wie Sie sein Futter zubereiten und beginnt zu kläffen.
Es mag zwar einfach sein, Ihrem Hund zu geben, was er will, während er noch bellt, weil wir das Geräusch stoppen wollen. Aber das fördert das Verhalten nur.
Tipps zum Stoppen des Bellens
Lassen Sie ihn stattdessen sitzen und sich entspannen, bevor Sie den Ball unter dem Sofa hervorholen. Oder bevor sie ihn anleinen, um spazieren zu gehen, oder seinen Futternapf auf den Boden stellen.
Wenn er weiter bellt, gehen Sie weg und tun Sie etwas anderes, bis er sich beruhigt. Das Ziel? Sie wollen Ihrem Hund beibringen, dass Bellen nicht die richtige Lösung ist.
3. Springen
Wenn Sie nach einem langen Tag nach Hause kommen, begrüsst Sie Ihr Hund, indem er an Ihnen hochspringt? Scheint es, als ob Ihr Welpe plötzlich Federn unter den Füssen bekommen hat, um ihm ein bisschen mehr Schwung zu geben?
An Menschen hochzuspringen, ist ein häufiges Verhaltensproblem, besonders bei energischen und aufgeregten Hunden. Obwohl es wie eine harmlose Zuneigungsbekundung erscheinen mag, kann Springen nervig und sogar gefährlich sein, besonders für Kinder oder ältere Menschen.
Wenn wir jedoch mit Lachen, Streicheln oder anderen Formen der Aufmerksamkeit reagieren, verstärken wir dieses Verhalten unabsichtlich.
Tipps zum Stoppen des Hochspringens
Um das Springen zu unterbinden, sollten Sie die Begrüssungen zurückhaltend halten und beginnen, Ihrem Hund ein alternatives Verhalten beizubringen. Wie etwa Sitzen oder Hinlegen.
Ignorieren Sie das Springverhalten und schenken Sie Ihrem Hund nur Aufmerksamkeit, wenn er alle vier Pfoten auf dem Boden hat. Konsequenz und Geduld sind unerlässlich, um diese Angewohnheit zu brechen.
4. An der Leine ziehen
Wenn ihr Hund versucht, den Busch zu riechen oder an den Hydranten zu pinkeln, kann es sein, dass er an der Leine zieht. Anstatt das Tempo zu erhöhen und Ihrem Hund hinterherzulaufen – was Ihrem Hund einfach sagt, dass er mit Ihnen spazieren geht, und nicht umgekehrt –, ist es das Beste, einfach stehen zu bleiben.
Bleiben Sie ruhig und lassen Sie Ihren Hund weiter ziehen, bis er sich beruhigt, auch wenn dies einige Minuten dauert. Sobald sich Ihr Fellbaby beruhigt hat, loben Sie ihn ausgiebig und geben Sie ihm ein Leckerli.
Irgendwann wird er eine lockere Leine mit einer Belohnung assoziieren. Erwägen Sie beim Training die Verwendung eines Geschirrs mit Frontclip, um mehr Kontrolle zu haben und Ziehverhalten zu unterbinden.
5. Übermässiges Lecken
Lecken ist ein natürliches Verhalten für Hunde. Doch übermässiges Lecken kann ein Zeichen von Angst, Langeweile oder sogar ein medizinisches Problem sein.
Wenn wir jedoch auf übermässiges Lecken mit Aufmerksamkeit oder Zuneigung reagieren, verstärken wir das Verhalten unbeabsichtigt.
Um übermässiges Lecken zu bekämpfen, müssen Sie die zugrunde liegende Ursache identifizieren und entsprechend vorgehen.
