Langohr-Geheimnisse: Warum Kaninchenzähne stetig wachsen

Karolin Hallberg
Karolin Hallberg

Am 12.09.2024 - 15:53

Kaninchen sind faszinierende Tiere – ihre Zähne hören zum Beispiel nie mit dem Wachsen auf! Warum das so ist und wie man Zahnprobleme bei Nagern erkennt.

Kaninchen
Die Zähne von Kaninchen sind geniale Werkzeuge. - Depositphotos

Kaninchen sind für ihre süssen Stupsnasen und langen Ohren bekannt. Doch es gibt eine Sache an ihnen, die uns oft entgeht – ihr einzigartiges Gebiss!

Tatsächlich hören die Zähne eines Kaninchens niemals auf zu wachsen.

Dieser faszinierende Umstand ist nicht nur eine kuriose Eigenheit. Er spielt auch eine entscheidende Rolle in der Gesundheit und bei dem Wohlbefinden unserer pelzigen Begleiter.

Kaninchengebiss: Ein Leben lang im Wachstum

Für viele mag es überraschend sein, aber ja, Kaninchengebisse wachsen kontinuierlich. Dieses Phänomen wird als «elodont» bezeichnet und ist bei Nagetieren wie Meerschweinchen sowie bei Hasenarten weit verbreitet.

Aber warum genau passiert das? Die Antwort liegt in der tierischen Nahrung: Wildkaninchen ernähren sich hauptsächlich von Gräsern und anderen Pflanzen mit hohen Fasergehalten.

Kaninchen mit überlangen Zähnen
Werden die Zähne nicht abgenutzt, wachsen sie einfach weiter – und fügen Kaninchen grosse Schmerzen zu. - Depositphotos

Diese Nahrung erfordert stetiges Kauen, was wiederum den natürlichen Abrieb fördert und die Zähne zum Nachwachsen anregt.

Zahnprobleme bei Langohren

Trotz dieses ausgeklügelten Systems können jedoch Probleme auftreten. Nutzt ein Kaninchen seine Zähne nicht richtig ab, können diese übermässig lang und scharf werden.

Dies kann zu Schmerzen, Infektionen und sogar zu Fehlstellungen des Kiefers führen. Deswegen ist es wichtig, dass Haustierbesitzer ihre flauschigen Freunde mit ausreichend Heu versorgen – das hilft beim natürlichen Abrieb der Zähne.

Darüber hinaus sollten regelmässige Tierarztbesuche zur Überprüfung der Zahngesundheit eingeplant werden. So können die flauschigen Langohren ein langes und gesundes Leben führen.

Wie erkennt man Zahnprobleme bei Kaninchen?

Zahnprobleme bei Kaninchen kommen häufiger vor, als man denkt. Bei den folgenden Symptomen sollten Tierbesitzer zeitnah einen Tierarzt konsultieren:

- Appetitlosigkeit

- Zähneknirschen oder einseitiges Kauen

- Vermehrte Speichelproduktion

- Verdauungsprobleme sowie Blähungen

- Schwierigkeiten beim Kauen

Kaninchen mit Möhre
Möhren helfen Kaninchen beim Abreiben der Zähne. - Depositphotos

Haben Kaninchen Ärger mit den Zähnen, hängt das häufig von einer unzureichenden Fütterung ab. Strukturreiches Heu sowie knabbergeeignete Leckerbissen wie Möhren helfen bei einem gleichmässigen Zahnwachstum, auch Knabberäste vom Haselnussstrauch oder Kernobstbäumen eignen sich gut.

Kaninchenzahnmedizin: Experten am Werk

Sollte ein Problem mit den Zähnen auftauchen, ist das Handwerk spezialisierter Tierärzte gefragt. Sie verfügen über das nötige Wissen und die Ausrüstung, um die Beisserchen unserer Langohr-Freunde in Topform zu halten.

Von routinemässiger Pflege bis hin zu komplexeren Eingriffen wie dem Abschleifen von übergrossen oder schief gewachsenen Zähnen – diese Profis wissen genau, was unsere Hoppeltiere brauchen!

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