Warum grosse Hunde kürzer leben
Es ist eine bittere Wahrheit: Grosse Hunde haben im Durchschnitt eine deutlich kürzere Lebenserwartung als ihre kleineren Artgenossen.
Im Tierreich gilt normalerweise die Regel: Je grösser das Säugetier, desto länger seine Lebensspanne.
Elefanten beispielsweise können bis zu 70 Jahre alt werden, Mäuse dagegen erreichen nur ein Alter von etwa zwei Jahren.
Grösse zählt – aber anders als erwartet
Dänische Doggen beispielsweise gehören zur Kategorie der «Riesen» unter den Hunderassen. Ihre durchschnittliche Lebenserwartung liegt allerdings bei gerade mal sechs bis acht Jahren.
Ein Forschungsteam der Universität Göttingen hat sich dieser Thematik angenommen und Daten von über 56'000 Hunden aus 74 verschiedenen Rassen gesammelt. Ihre Schlussfolgerungen waren erschreckend simpel: Grosse Hunde altern schneller.
Sie stellten fest, dass mit jedem Zuwachs von zwei Kilogramm Körpergewicht die Lebenserwartung des Hundes um etwa einen Monat sinkt. Es scheint, als ob das Leben grosser Hunde im Zeitraffer abläuft.
Die dunkle Seite des Wachstums
Dieses Phänomen lässt sich auch auf zellulärer Ebene nachvollziehen: Um zu ihrer endgültigen Grösse heranzuwachsen, müssen grosse Hunde in kurzer Zeit eine enorme Menge an Zellen produzieren und teilen – ein Prozess, der ihre Körper stark belastet.
Mit jeder Zellteilung verkürzen sich jedoch die sogenannten Telomere – Schutzkappen am Ende unserer Chromosomen – immer mehr. Wenn diese Telomere eine kritische Länge erreichen, stoppt die Zelle ihre Teilungsaktivität oder stirbt sogar ab.
Trotz dieser düsteren Aussichten gibt es immer Ausnahmen: Einige grosse Hunde leben länger als erwartet.