Katzenkratzer behandeln: Was Katzenbesitzer wissen sollten
Katzenkratzer tun höllisch weh. Wie eine Behandlung aussieht und welche Bakterien Infektionen verursachen können, erfahren Sie hier.
Wenn Sie Ihre Katze gekratzt hat, kennen Sie sicherlich das unangenehme Brennen auf der Haut. Oftmals erscheint die Wunde im Vergleich zum Schmerz winzig klein.
Da ist es oft unerklärlich, warum es zu einem solch intensiven Brennen kommt ‒ und vor allem, was wirklich hilft. Wie man einen Katzenkratzer richtig verarztet, welche Anzeichen bei Infektionen auftreten ob ob sich Verletzungen durch Katzen vorbeugen lassen ...
Warum brennt die Wunde durch einen Katzenkratzer?
Ein Grund dafür, dass Katzenkratzer mehr Schmerzen als andere Kratzwunden verursachen, ist, dass bei «oberflächlichen» Kratzern einer Katze kein Blut fliesst. Das klingt paradox, aber Blut trägt dazu bei, den Schmerz zu lindern.
Ein weiterer Grund kann eine Allergie sein. Auch wenn Sie nicht stark allergisch gegen Katzen sind: Leichte Allergien führen ebenfalls dazu, dass die Haut sensibler ist. Manche Katzenhalter bemerken das erst, wenn sie zum ersten Mal von ihrem Tier gekratzt werden.
Trotz ihres Putzverhaltens sind auch unsere Katzen keine «sterilen» Wesen, denn unter den Pfoten und Krallen sammelt sich Dreck an. Dieser kann beim Kratzen in die Wunde gelangen und ein Brennen oder eine Infektion verursachen.
Erste-Hilfe-Tipps: Katzenkratzer richtig behandeln
Wie behandelt man als Büsibesitzer eine Wunde und Kratzer richtig? Es kommt auf die Stelle an: Die Behandlung eines Kratzers am Auge unterscheidet sich deutlich von der an einem Arm. Hier sind einige Tipps:
Bei offenen Wunden durch eine Katze muss diese zuerst vorsichtig mit Wasser gereinigt werden. Desinfizieren Sie die Stelle nun unbedingt mit einem Infektionsspray oder einer antibakteriellen Salbe – das beugt Infektionen und Entzündungen vor.
Für zusätzlichen Schutz sorgt eine antibiotische Salbe, denn sie reinigt nicht nur, sondern schützt auch vor Keimen. Nachdem Sie die Stelle gereinigt und verarztet haben, sollten Sie Ihre Wunde für einige Zeit beobachten.
Bei Verletzungen in sensiblen Bereichen sollten Sie umgehend einen Arzt aufsuchen.
Symptome und Behandlung: Wann muss man mit einer Wunde zum Arzt?
Achten Sie auf Anzeichen einer Infektion. Das sind zum Beispiel Rötungen oder Schwellungen im Bereich des Kratzers.
Sollten Sie die Katze nicht kennen, empfiehlt sich ebenfalls ein Besuch beim Arzt. Denn eine streunende Katze kann Krankheiten übertragen.
Auch wenn Sie sich zu Beginn selbst behandeln: Bei Verschlimmerung der Symptome gilt es, schnellstmöglich medizinische Hilfe aufzusuchen.
Infektionsgefahr: Muss man einen Katzenbiss behandeln?
Nicht nur die Krallen einer Katze, sondern auch ihre Zähne können ordentliche Schmerzen verursachen. Katzenbisse sind häuifig und geschehen meist im Spiel mit dem Stubentiger.
Doch wie behandelt man Katzenbisse und kann man von Katzenbissen krank werden?
Bisse durch eine Katze sind oft oberflächlich sehr klein, aber durch die langen Fangzähne besonders tief. Ein Katzenbiss sollte schnell mit Wasser ausgespült und dann mit einem Infektionsmittel gereinigt werden.
Dann wird eine sterile Kompresse aufgelegt und die Stelle mit einer Mullbinde verbunden. Bei kleinsten Anzeichen einer Entzündung muss auch hier ein Arzt aufgesucht werden.
Gefahr durch die Katzenkratzkrankheit
Aber nicht nur Bakterien, sondern auch Krankheitserreger können in Folge eines Kratzers der Katze auf den Menschen übertragen werden. Bei folgenden Anzeichen sollten Sie ärztliche Hilfe in Anspruch nehmen:
- leichtes Fieber und Schüttelfrost
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Glieder- und Kopfschmerzen
- Übelkeit und Erbrechen
Die Katzenkratzkrankheit ruft bei Katzen nur leichte bis gar keine Symptome hervor. Beim Menschen hingegen kann sie zu einer ernsthaften Erkrankung führen, die aber mit Antibiotika gut behandelt werden kann.
Vorbeugung: Kann man Katzenkratzer und -bisse vermeiden?
Katzen sind wilde Gefährten und oft passieren kleine Unfälle beim Spielen und Raufen. Daher lassen sich Verletzungen durch die Krallen oder Zähne Ihrer Katze nicht unbedingt verhindern.
Was Sie jedoch tun können, um sich vor Kratzern und Katzenbissen zu schützen, ist, darauf zu achten, dass Ihre Katze sich anderweitig «abreagieren» kann: Eine artgerechte Katzenhaltung mit ausreichend Beschäftigung sollte auch für eine Hauskatze selbstverständlich sein.
Ein Kratzbaum, eine Stockangel mit einer Feder oder anderes Spielzeug können die Rauflust Ihrer Katze befriedigen und Sie vor Verletzungen schützen.
Ausserdem sollten Sie bei der Erziehung Ihres Tieres darauf achten, dass die menschlichen Hände niemals ein Spielzeug sind, auf dem herumgekaut oder nach dem mit der Pfote geschlagen werden darf. Korrigieren Sie dieses Verhalten immer sanft und geben Sie Ihrer Katze die Möglichkeit, Krallen und Zähne wonanders einzusetzen.