Buckelnde Pferde: «Hilfe, mein Pferd bockt ständig»

Maike Lindberg
Maike Lindberg

Am 06.07.2024 - 15:22

Wenn Pferde unter dem Reiter bocken, kann das gefährlich werden. Warum Pferde sich verweigern und wie Sie wieder zu einem harmonischen Paar werden.

Pferd bockt an der Longe.
Es gibt diverse Gründe, warum Pferde bocken. - Depositphotos

Ein vor Freude und Übermut bockendes Pferd auf der Weide ist für Pferdemenschen schön anzusehen. Doch was, wenn der eigene Vierbeiner auch im Viereck oder beim Ausritt auf Rodeo-Pferd macht?

Hier sind fünf Möglichkeiten, warum Ihr Pferd unter dem Reiter ständigt bockt und wie Sie beim Reiten wieder mehr Leichtigkeit erlangen.

1. Überfütterung sorgt für Energieüberschuss

Haben Sie sich jemals gefragt, warum Ihr Pferd plötzlich so unruhig ist? Nicht selten liegt das an einer falschen Fütterung.

Robuste Pony- und Pferderassen benötigen nur wenig bis gar kein Kraftfutter. Die Gabe von zu viel Hafer oder Müsli kann Pferde künstlich aufputschen. Ebenso kann zu energiereiches Heu das Temperament von Pferden negativ beeinflussen.

2. Auslauf als Ventil für zu viel Energie

Pferde haben einen grossen Bewegungsdrang. In freier Natur bewegen sich Pferde einen Grossteil des Tages und legen so täglich viele Kilometer zurück.

Boxenhaltung und ein paar Stunden Ausluf am Tag tun Pferden nicht gut. Viele Pferde, die in Boxenhaltung leben, explodieren nahezu, wenn der Reiter sie für das abendliche Training aus dem Stall holt.

Pferde auf der Weide.
Genügend Auslauf und soziale Kontakte sind Grundbedürfnisse von Pferden. - Depositphotos

Stellen Sie sicher, dass Ihr Liebling genügend Auslauf am Tag hat. Ein ausgeglichenes Pferd arbeitet gerne mit und ist deutlich konzentrierter bei der Sache.

3. Schmerz als Auslöser für Buckeln

Pferde wollen Druck vermeiden. Wenn Ihr Pferd unter dem Sattel bockt, könnte es an körperlichen Beschwerden leiden.

Viele Pferde leiden unter Rückenproblemen und Blockaden. Regelmässige Besuche eines Osteopathen sorgen dafür, dass Ihr Pferd geschmeidig bleibt und Blockaden schnell entdeckt werden.

Ausserdem sollte das Equipment immer wieder durch einen Sattler geprüft werden.

4. Bocken aufgrund von Langeweile

Es kommt häufig vor, dass Pferde sich immer wieder dem Training aufgrund von Langeweile entziehen wollen. Das kann schnell missverstanden werden – und so werden die vermeintlich vom Pferd unverstandenen Lektionen nur noch umso härter «gepaukt».

Pferd und Mädchen
Manche Pferde sind gelangweilt und kommen so auf "dumme Ideen". - Depositphotos

Ein abwechlungsreiches Training macht nicht nur mehr Spass, sondern sorgt auch für eine geistige Auslastung von Reiter und Pferd: Longentraining, Bodenarbeit, Spaziergänge und regelmässiges Ausreiten lockern die Arbeit mit dem Pferd auf.

5. Buckeln aus Überforderung

Höher, schneller, weiter – im Pferdesport geht es hart zu und die Ansprüche vieler Reiter an ihre Tiere sind hoch. Manchmal zu hoch.

Wenn ein Pferd sich der Arbeit immer wieder entzieht, kann das auf Überforderung hindeuten. Prüfen Sie den Trainingplan Ihres Pferdes und gehen Sie gegebenenfalls ein bis zwei Schritte zurück – letztendlich werden Pferd und Reiter davon profitieren.

Bockende Pferde: Negativspirale beenden

Wenn Pferde immmer wieder bocken, wird das Buckeln irgendwann zur Gewohnheit – auch, wenn der eigentliche Auslöser längst abgestellt ist.

Damit Pferd und Reiter aus der Negativspirale aus Bocken und Verweigern herauskommen, braucht es häufig einen Neustart in der Beziehung zwischen Mensch und Tier. Doch wie genau sieht der aus?

Frau mit pferd am Halfter.
Wenn ein Pferd die Arbeit verweigert, lohnt es sich, genau hinzusehen. - Depositphotos

Sie haben sich das L-Niveau hart erarbeitet und sollten nun wieder zurück zur Bodenarbeit und Spaziergängen am langen Zügel? Ja, denn manchmal braucht es genau das, bevor es wieder vorangehen kann.

Wenn es in der Beziehung zwischen Mensch und Tier hakt, sollte wieder am Vertrauen zu einanader gearbeitet werden. Mit spielerischen Übungen am Boden, Gehorsamkeitstraining und entspannten Spaziergänge konzentrieren Sie sich wieder auf das Wesentliche: die Freundschaft zu Ihrem Pferd.

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