Mauke beim Pferd: Was hilft wirklich?

Maike Lindberg
Maike Lindberg

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Sie ist der Albtraum aller Pferdebesitzer: Mauke. Wir klären, wie die entzündliche Hautkrankheit entsteht, wie sie behandelt wird und wie Sie vorbeugen können.

Mauke wird durch eine bakterielle Infektion ausgelöst.
Mauke wird durch eine bakterielle Infektion ausgelöst. - Depositphotos

Mauke ist eine weit verbreitete Hautkrankheit bei Pferden, welche mit unangenehmen Entzündungen der Fesselbeugen und anderen Symptome einhergeht. Das Schlimme: Nicht behandelt, kann Mauke sogar tödlich enden.

Als Pferdebesitzer sollten Sie wissen, wie die Krankheit entsteht, welche Symptome damit verbunden sind und wie Mauke vermieden werden kann.

Was ist Mauke beim Pferd?

Mauke wird oft auch als Fesselbeugenekzem bezeichnet und befällt die dünne und sensible Haut zwischen Hufballen und Fesselgelenk des Pferdes. Durch feine Hautrisse dringen Bakterien in die Haut ein und verursachen dort Entzündungen.

Typischerweise tritt die Mauke im Herbst, Winter und Frühjahr auf. Da die Pferdepaddocks in dieser Zeit oft schlammig sind, ist das Risiko einer Mauke besonders hoch.

Von Isländer bis Tinker: Welche Pferde sind gefährdet?

Per se kann jedes Pferd an einer Mauke erkranken – es gibt jedoch Rassen, die ein erhöhtes Risiko haben, an Mauke zu erkranken: Pferde mit starkem Behang neigen besonders zum Fesselbeugenekzem, da Feuchtigkeit sich hier eher staut als bei Pferden mir wenig Fesselbehang.

Britisches Militär
Pferde mit starkem Fesselbehang sind besonders anfällig für Mauke. - Depositphotos

Ausserdem sind Pferde im Offenstall häufiger von Mauke betroffen, da sie während der «schlammigen Jahreszeiten» immer draussen stehen. Die Fesseln haben so kaum Zeit zu trocknen.

Aber auch sehr junge, alte und kranke Pferde sind anfällig für Mauke – da ihr Immunsystem häufig noch nicht voll ausgereift oder geschwächt ist.

Schuppend und juckend: Symptome einer Mauke

Eine Mauke ist nicht immer leicht zu erkennen – gerade bei Pferden mit starkem Behang bleibt die schmerzhafte Entzündung der Haut oft lange unerkannt. Achten Sie vermehrt auf folgende Symptome:

- Die Fesselhaut ist gerötet, empflindlich oder sogar geschwollen.

- Das Pferd leidet unter Schmerzen oder starkem Juckreiz.

- Es bilden sich braune Krusten und Borken.

- Das Gangbild des Pferdes ist nicht klar oder sogar lahm.

- Das Pferd zeigt Unwohlsein oder hat Fieber.

Vermuten Sie eine Mauke bei Ihrem Pferd, sollten Sie umgehend einen Tierarzt rufen. Die Entzündungen einer unbehandelten Mauke breiten sich schnell aus und können sogar tödlich enden.

Was hilft wirklich bei Mauke?

Wenn ihr Pferd an einem Fesselbeugenekzem leidet, sollten Sie folgendermassen handelt: Reinigen Sie zunächst die entsprechenden Stellen vorsichtig mit lauwarmem Wasser und einer jodhaltigen Seife.

Trocknen Sie anschliessend die Haut mit einem Handtuch. Tragen Sie nun eine Zinksalbe auf und lassen Sie diese einwirken, bis Krusten und Borken aufgeweicht sind. Dann müssen diese vorsichtig entfernt werden.

Besondere Pflege für betroffene Pferde

Jetzt muss das Waschen, Auftragen der Zinksalbe und Entfernen der Krusten im Wechsel und über mehrere Tage fortgesetzt werden – bis die Haut verheilt ist. Stellen Sie das Pferd während dieser Zeit trocken und wechseln Sie die Einstreu täglich – leichte Bewegung ist erlaubt.

Während einer akuten Mauke ist Boxenruhe mit leichter Bewegung angesagt.
Während einer akuten Mauke ist Boxenruhe mit leichter Bewegung angesagt. - Depositphotos

Tipp: Zinkhaltige Futterzusätze können die Heilung der Haut zusätzlich unterstützen und ihre Widerstandsfähigkeit stärken.

Wann ist eine Mauke lebensgefährlich?

Bei einer Mauke ist immer schnelles Handeln gefragt. Zeigt ihr Pferd neben den typischen Symptomen wie Rötung und Juckreiz zusätzlich starke Schwellungen, Fieber oder deutliches Unwohlsein, ist das ein Fall für den Notarzt.

Gerade kranke und alte Pferde haben einer bakteriellen Infektion oft nicht viel entgegenzusetzen. Hier hilft meist nur ein Antibiotikum, das der Tierarzt verabreicht.

Eine unbehandelte Mauke kann chronisch werden und im schlimmsten Fall sogar zum Tod des Pferdes führen.

Von Hygiene bis Fütterung: Mauke vorbeugen

Hautschäden durch offensichtliche Verletzungen im Fesselbereich können eine Eintrittspforte für Bakterien sein. Kontrollieren Sie also regelmässig die Pferdebeine auf Verletzungen.

Pferd wird gewaschen
Regelmässiges Waschen und Kontrollieren der Pferdebeine ist vor allem in der kalten Jahreszeit Pflicht. - Depositphotos

Schlammige Paddocks im Winter lassen sich kaum vermeiden – und reine Boxenhaltung ist keine Alternative. Waschen und trocknen Sie die Beine Ihres Pferdes daher regelmässig und halten Sie die Haut mit natürlichen Ölen zusätzlich geschmeidig.

Ein gutes Immunsystem verringert ausserdem das Risiko einer Mauke-Infektion, weshalb Sie auf eine gesunde Fütterung, ausreichend Bewegung und eine gute Pflege Ihres Vierbeiners achten sollten. Zinkhaltige Supplements können ebenfalls bei der Vorbeugung helfen.

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