Warum wilde Ratten keine Haustiere sind

Kiran Iqbal
Kiran Iqbal

Am 15.05.2024 - 15:55

Hausratten sind anders als Ratten, die in freier Wildbahn leben. Ob Aussehen oder Verhalten: Das sind die wichtigsten Unterschiede.

Wilde Ratte
Nicht nur vom Aussehen, sondern auch vom Verhalten unterscheiden sich Wildratten von Hausratten. - Depositphotos

Nicht alle Ratten sind gleich, auch wenn dies ein geläufiger Irrglaube ist. Denn wilde Ratten sind keinesfalls als Haustiere geeignet.

Wir verraten, welche Besonderheiten es gibt.

So unterscheiden Ratten sich

Die sogenannten Fancy-Rats oder Zuchtratten unterscheiden sich stark von ihren wild lebenden Artgenossen. Diese domestizierten Nager sind hervorragende Haustiere und haben wenig gemein mit den gewöhnlichen Ratten, die man in freier Wildbahn antrifft.

Zuchtratten wurden über Hunderte von Generationen hinweg gezielt domestiziert. Seit dem späten 19. Jahrhundert werden sie als Haustiere gehalten.

Ratte
Wildratten sind weniger anpassungsfähig und sollten nicht als Haustiere gehalten werden. - Depositphotos

Das macht sie zu idealen Begleitern im häuslichen Umfeld. Wildratten hingegen sind nicht zahm und passen sich schlecht an eine häusliche Umgebung an.

Aussehen

Aber nicht nur ihr Verhalten unterscheidet Haus- und Wildratten voneinander. Auch optisch gibt es deutliche Unterschiede zwischen beiden Arten.

Während Wildratten meist grau oder braun sind, weisen Hausratten dank gezielter Zucht eine Vielzahl von Farben und Fellmustern auf. Ob einfarbig, zweifarbig oder gar mit einer lockigen Fellstruktur:

Die Auswahl ist gross.

Lebenserwartung

Auch die durchschnittliche Lebensdauer unterscheidet sich, denn Hausratten leben in kontrollierten Umgebungen und sind daher gesünder als ihre wilden Verwandten. Sie erreichen bei guter Pflege ein Alter von zwei bis etwa fünf Jahren.

Die durchschnittliche Lebensspanne einer Wildratte liegt hingegen bei nur einem Jahr. Die kürzere Lebenserwartung hängt mit dem Leben in freier Wildbahn zusammen:

Wenn Ressourcen wie Nahrung knapp sind oder natürliche Feinde das Umfeld gefährden, sterben die Nager früher. Zudem tragen wilde Ratten Keime und Krankheiten mit sich herum, darunter Leptospirose, Typhus oder Bandwürmer.

Wesen

Hausratten sind bekannt für ihre freundliche, gesellige und intelligente Art. Sie bauen starke Bindungen zu ihren Menschen auf und lernen sogar Tricks.

Ratte auf Ast
Ratten in freier Wildbahn vermeiden menschlichen Kontakt oft. - Depositphotos

Wilde Ratten hingegen meiden den Kontakt zum Menschen, wo immer sie können. Es ist möglich, dass die Tiere fliehen, wenn sie Gefahr wittern.

Manchmal beissen die wilden Nagetiere auch zu, wenn sie sich bedroht fühlen.

Ernährung

Obwohl beide Rattenarten Allesfresser sind, unterscheidet sich ihre Ernährung erheblich. Hausratten erhalten spezielle Nahrung.

Dazu gehören auch frisches Obst und Gemüse. Wildratten ernähren sich von allem, was sie finden, um zu überleben.

Das bedeutet, dass die Nagetiere in freier Wildbahn auch Abfall auf ihrem Speiseplan stehen haben.

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