Wie werden aus Jungpferden solide Reitpferde?
Die Ausbilung eines Jungpferdes spielt eine grosse Rolle für sein weiteres Leben als Reitpferd. Welche Ausbildungsschritte es gibt und warum Geduld sich lohnt.
Damit junge Pferde zu guten und verlässlichen Reitpferden werden, bedarf es viel Arbeit und vorallem Geduld. In diesem Artikel haben wir die wichtigsten Schritte in der Ausbildung eines jungen Pferdes zusammengetragen.
Von Fohen-ABC bis Vertrauensarbeit
Der Umgang mit Pferden kann schnell gefählich werden, daher hat die Fohlenerziehung eine grosse Priorität. Denn nach einem Jahr wird aus dem zarten Fohlen ein kräftiger und willensstarker Jährling.
Von Halfterführigkeit bis Hufegeben gibt es viel, was Fohlen früh lernen sollten. Auch, dass in Gegenwart eines Menschen nicht mit den Kumpels gerangelt wird, ist eine wichtige Lektion.
Kleine Spaziergänge, ausgiebiges Putzen oder Massieren steigern das Vertrauen zwischen dem jungen Pferd und seinem Besitzer und sind die Basis für eine lebenslange Freundschaft. Pferdefreunde sollten aber darauf achten, sehr junge Pferde nicht zu überfordern.
Boden- und Longenarbeit für junge Pferde
Bevor das Einreiten eines Pferdes beginnt, wird die Arbeit mit dem Pferd an der Longe aufgenommen. Das Pferd sollte hierbei nicht jünger als 2,5 Jahre alt sein.
Durch die Arbeit an der Longe oder am Boden können Mensch und Tier einen Einstieg in die gemeinsame Arbeit finden.
Es ist jedoch zu beachten, dass Jungpferde nicht auf einem zu kleinen Zirkel und maximal 30 Minuten longiert werden sollten.
Gewöhnung an Sattel & Co.
Ab einem Alter von drei Jahren kann man anfangen, das Jungpferd an den Sattel und die Trense zu gewöhnen. Behutsamkeit und Geduld sind hier gefragt, denn schlechte Erfahrungen von Seiten des Pferdes verkomplizieren die Ausbildung.
Beim Putzen wird nun immer wieder spielerisch eine Satteldecke auf den Pferderücken gelegt. Wird die vom Pferd akzeptiert, kann man irgendwann gleich mit dem Sattel verfahren.
Der Gurt sollte zuerst immer nur leicht angezogen werden. Auch hier gilt: Rückschritte sind normal und wichtig für den Lernprozess des Pferdes.
Mit der Ausbilung pausieren
Ist das junge Pferd an Sattel und Trense gewöhnt, wird es in der Regel nochmal für ein halbes Jahr «auf die Weide geschickt». Dabei wird das Training komplett pausiert.
So kann sich das Gelernte setzen und das Pferd vor der eigentlichen Ausbilung noch weiter mental und körperlich reifen.
Das erste Mal im Sattel
Ab einem Alter von vier Jahren werden Freizeitpferde in der Regel eingeritten. Nach einer kurzen Auffrischung der bisherigen Ausbildung kann der Reiter sich nun das erste Mal in den Sattel wagen.
Zuerst startet man mit einem Bein im Steigbügel, der das Aufsteigen simuliert. Dies wird immer wieder geübt und erweitert bis der Reiter irgendwann aufsitzen kann.
Gerad eim Sport ist es üblich, Pferde schon sehr früh zu starten, denn Zeit ist Geld. Jedoch hat dies oft erhebliche Konsequenzen für die Gesundheit des Pferdes.
Wer lange Freude an seinem Vierbeinigen Partner haben möchte, gibt ihm die Zeit, die eine gute und solide Pferdeausbildung benötigt. Langfristig profitieren Mensch und Tier mehr von einer geduldigen und liebevollen Herangehensweise.