Welpenerziehung leicht gemacht: So geht's mit Spiel und Spass
Welpenerziehung ist eine wichtige Sache. Wie Sie Ihren flauschigen Hund spielerisch erziehen und welche Spiele Sie besser meiden, erfahren Sie hier.
Von nichts kommt nichts – das gilt auch bei der Erziehung eines Hundewelpen. Gutes Verhalten muss bei den Tieren früh gelernt werden: Es ist die Grundlage für ein gutes Zusammenleben zwischen Mensch und Hund.
Für die Entwicklung eines Welpen ist aber nicht nur die Erziehung, sondern auch Spiel und Spass unerlässlich. Durchs Spielen wird seine Sozialisierung gefördert, sein Selbstbewusstsein gestärkt und die Hierarchie innerhalb des Rudels geklärt.
Ihr Welpe spielt gerne?
Den Hund zum Toben zu bringen, ist keine Kunst – oft reicht schon eine Runde Ball werfen. Das Spiel ist sowohl körperlich als auch geistig ein Training.
Wenn Sie es mal ruhiger angehen wollen, reicht auch ein Spaziergang. Die Umgebung ändert sich ständig: Gerüche, Sehenswürdigkeiten, Geräusche – alles ist neu und spannend.
Kleine Denksportaufgaben: Geistige Förderung durch Spiele
Um das Gehirn zu trainieren und die sozialen Fähigkeiten auszubauen, ist es wichtig, dass ein Welpe viel geistige Anregungen bekommt. Wird das Gehirn eines Hundes nicht genug gefordert, verkümmert es buchstäblich.
Ein Idee ist es, eine Art «Versteckis» zu spielen. Verstecken Sie sich zuerst an leicht auffindbaren Orten, bis der Welpe das Prinzip des Spiels verstanden hat. Dann können Sie den Schwierigkeitsgrad immer weiter erhöhen.
Welpen erziehen: Spiele, die man besser meiden sollte
Bei einem starken und dominanten Hund sollten Sie Spiele wie Tauziehen oder Raufen vermeiden. Diese Spiele könnten dazu führen, dass der dominante Hund seinen Besitzer herausfordert und versucht, die Kontrolle zu übernehmen.
Wenn der Hund nicht anerkennt, dass Sie quasi sein Rudelanführer sind, müssen Sie sich Unterstützung holen. Eine Hundeschule ist hierbei hilfreich.
Dies gilt unabhängig von Rasse oder Grösse des Tieres. Sogar ein kleiner Yorkshire Terrier könnte versuchen, das Kommando in einer Gruppe von grossen Rottweilern zu übernehmen.
Welpe soll Kommandos kennenlernen
Zu Beginn müssen Sie dem neuen Familienmitglied die Grundlagen antrainieren. Da gehören Kommandos wie «Sitz» und «Platz», aber auch das Laufen an einer losen Leine dazu.
Wichtig ist, dass Sie zwischen den Trainings Pausen einlegen und das junge Tier nicht überfordern. Wie bei einem kleinen Kind, ist auch bei einem jungen Hund, die Aufmerksamkeitsspanne noch nicht so ausgereift, wie bei einem älteren Tier.
Kommandos einführen: Spiel-Ende mit Positivem verbinden
Führen Sie weitere Kommandos ein, die dem Hund signalisieren, dass die Spielzeit jetzt zu Ende ist. Legen Sie das Spielzeug weg und halten die Hand auf. So verstehet der Welpe schon früh, dass er nicht immer spielen kann.
Verbinden Sie das Ende des Spiels aber trotzdem mit einem positiven Ereignis. Geben Sie dem Hund einen Knochen oder ein Leckerli, sodass er auch eine gute Verbindung zum Ende aufbaut.
Strikte Welpenerziehung
Zu den Voraussetzungen, einen wohlerzogenen Welpen zu haben, zählt das Loslassen. Der junge Hund soll möglichst früh lernen, wann er ein Spielzeug loszulassen hat.
Das ist vor allem auch dann wichtig, wenn er zu schnappen beginnt. Auch wenn er nach einer Hand schnappt oder gar beisst, muss er sofort loslassen können.
Vor allem muss er den Unterschied zwischen Spielzeug und menschlichem Körperteil unterscheiden können.
Regeln und Umgebung kennenlernen
Sie als Hundehalter müssen den Welpen in unsere Welt einführen. Sie zeigen Ihrem Haustier seine Umgebung und die Natur, aber Sie müssen ihm auch die Grenzen aufzeigen.
Die jungen Tiere lernen die ganze Zeit, deswegen müssen sie auch ausreichend Pausen erhalten. Vergessen Sie auch nicht, dass sich die Verhaltensweisen je nach Tagesform verändern können. Die Stimmungen und Motivationslevels ändern sich.
Fehler, die vermieden werden sollten
Lassen Sie den Welpen zu Beginn nicht unbeaufsichtigt alleine durchs Haus laufen. Die Chance ist gross, dass er sich so schlechte Angewohnheiten antrainiert, wie beispielsweise den Mülleimer durchzuwühlen oder ähnliches.
Bestrafen Sie Ihren Welpen nicht für freches Verhalten. Oft versteht er nämlich nicht, wofür er bestraft wird, sondern nur, dass sie manchmal wütend werden.
Hund unnötig bestrafen: unbedingt vermeiden
Für die Beziehung zwischen Hund und Menschen der Familie ist das unnötige Bestrafen nicht förderlich. Ihr Welpe könnte sogar anfangen, sich zu fürchten.
Es ist viel besser, Ihrem Welpen zu zeigen, was er tun soll, und Dinge, die er nicht tun soll, vorsichtig zu behandeln.
Wie in vielen Bereichen des Lebens: Vertrauen ist das A und O. Der Welpe soll viel Vertrauen in Sie haben und sich Zuhause bei der neuen Familie wohlfühlen.
Viel Schlaf für erfolgreiche Welpenerziehung
Ihr Welpe braucht viel Schlaf – ein müder Hund ist reizbar und überstimuliert. Wenn es Ihrem Welpen schwerfällt, abzuschalten, können Sie versuchen, ihn in einem Zimmer zu lassen, in dem er wenig Ablenkung hat. So lernt er, sich zu beruhigen.
Fördern Sie kooperatives Verhalten und Selbstbeherrschung, bevor Sie mit Ihrem Welpen das Training beginnen, spielen oder ihn füttern. So lernt er, dass alles Spassige kommt, nachdem er sich beruhigt hat.
Wie gehen Sie mit übermässigem Bellen um?
Ein Hund bellt nicht einfach so. Wenn Sie also wollen, dass er damit aufhört, müssen Sie zuerst herausfinden, wieso er überhaupt erst damit angefangen hat. Sie können das Bellen kaum isoliert einfach abstellen.
Egal, ob der Hund bellt, um Aufmerksamkeit zu bekommen oder um auf ein Problem hinzuweisen: Gehen Sie auf seine Ängste ein. Wenn es wirklich nur um Aufmerksamkeit geht, müssen Sie ihm demonstrativ den Rücken zukehren und weglaufen.
So wird er verstehen, dass er auf diese Weise nicht bekommt, was er will. Wenn es aber um ein Problem geht, sollten Sie ein Kommando haben, das ihm zu verstehen gibt, dass Sie ihn gehört haben und ernst nehmen. So lernt er, dass er gehört wird.
Ein Hund soll die Welt erkunden und Grenzen akzeptieren
Ein Welpe ist seit seiner Geburt extrem neugierig und will alles entdecken. Deswegen gehört zu den Grundlagen der Welpenerziehung, dass der Hund lernt, welche Orte für ihn Tabu sind und welche nicht.
Sie als Mensch brauchen auch Ihren eigenen Platz und Privatsphäre. Diese Grenzen muss der Hund verstehen und lernen, alleine zu bleiben.
Welpenerziehung braucht viel Geduld
Die Erziehung eines Hundes ist keine einfache Sache und es braucht viel Kraft, Zeit und Geduld, bis die Grundlagen wirklich da sind. Auch wenn man schon im Welpenalter beginnt, braucht es viel Aufwand.
Tipps und Ratschläge können Sie sich online in Foren holen oder natürlich in einer Hundeschule. Für viele Dinge in der Welpenerziehung gibt es Ratgeber, die Ihre Fragen gut beantworten.
Oder vielleicht kennen Sie jemanden in Ihrem Umfeld oder Ihrer Familie, der Erfahrung mit Welpen hat?
Diese Dinge dürfen Sie von Ihrem Hund erwarten
Die Erziehung hat ein grosses Ziel: Der Welpe soll zu einem selbstbewussten Hund heranwachsen, der sich gut mit Menschen versteht und wohlerzogen ist.
Sie können von Ihrem Hund erwarten, dass er sich in Gesellschaft wohlfühlt, dass er alleinbleiben kann, den persönlichen Raum respektiert und aktiv ist. Ausserdem soll er kommen, wenn er gerufen wird, die Spaziergänge und Spielzeit mit Ihnen geniessen und gerne mit Ihnen interagieren.
Mit der richtigen Erziehung sind diese Ziele auch nicht hochgestochen. All das soll ein Hund können.