Werden Hunde vom Vollmond beeinflusst? Wir klären auf
Der Aberglaube rund um einen Zusammenhang zwischen dem Vollmond und Tieren ist weit verbreitet. Wie steht es um unsere Vierbeiner und ihr Verhalten?
Der Mond hat zweifellos einen starken Einfluss auf unseren Planeten. Seine Gravitationskraft wirkt auf die Gezeiten ein und beeinflusst so den Ozeanstrom.
Es gibt auch viele Theorien darüber, wie der Mond das Verhalten von Tieren und Menschen beeinflusst. Gibt es eine wissenschaftliche Erklärung oder handelt es sich nur um einen alten Aberglauben?
Mondmystik: Ein himmlischer Einfluss auf Hunde?
Während des Vollmondes sind die Gezeiten besonders hoch – eine direkte Folge davon, wie Sonne, Erde und Mond miteinander interagieren. Diese Phänomene können Küstenlinien verändern und sogar das Wetter beeinflussen.
Eine weit verbreitete Theorie im Zusammenhang mit der Vollmondzeit besagt, dass unser Verhalten während einer Vollmondnacht das unserer Haustiere prägt. Da es nachts heller ist als sonst, neigen einige Hundehalter dazu, mehr Zeit im Freien mit ihren Vierbeinern zu verbringen.
Diese erhöhte Aktivität führt möglicherweise zu mehr Unfällen, da trotz des Vollmondes die Sicht eingeschränkt bleibt. So übersehen Hunde beispielsweise Hindernisse und verletzen sich, was dann fälschlicherweise als Bestätigung für den Aberglauben interpretiert wird.
Bestätigungsfehler: Ein Trick unseres Gehirns
Eine andere Erklärung, einen Zusammenhang zwischen Vollmond und Hunden zu sehen, ist der sogenannte Bestätigungsfehler («Confirmation Bias»). Dieser beschreibt unsere Tendenz, Informationen zu sammeln, die eine bestehende Theorie unterstützen und dabei widersprüchliche Fakten zu ignorieren.
Hundehalter, aber auch einige Tierärzte, die die Vierbeiner versorgen, neigen also aufgrund dieses Bias manchmal dazu, sich an «verrückte» Verletzungen zu erinnern. Diese werden so mit dem Vollmond assoziiert.
Ein unmittelbarer Zusammenhang zwischen dem Vollmond und dem Tier besteht im Grunde jedoch nicht.
Forschungslücke: Mehr Studien benötigt
Im Moment sind viele Theorien nur Spekulationen. Es gibt noch keine umfangreichen wissenschaftlichen Untersuchungen zum Thema Mond und Hundeverhalten.
Aber auch wenn wir noch keinen konkreten Beweis haben: Es bedeutet nicht zwangsläufig, dass das Verhalten des Hundes sich nicht doch verändert.
Bis dahin müssen wir geduldig sein und uns gut um unsere Vierbeiner kümmern, um sie vor Aufregung, Stress und Verletzungen zu schützen.