Kuschel-Alarm oder Zoff: Hühner und Kaninchen unter einem Dach

Janine Karrasch
Janine Karrasch

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Hühner und Kaninchen sind als Kleintiere bei vielen Menschen beliebt. Doch können die Arten friedlich zusammenleben?

Küken Hase
Hasen und Küken beziehungsweise Hühner sind als Kleintiere beliebt. Doch können die Arten friedlich zusammenleben? - Depositphotos

Sowohl Hühner als auch Kaninchen sind gesellige Geschöpfe mit ähnlichen Bedürfnissen an ihre Unterkunft. Da scheint es doch logisch, wenn sich Federtiere und Langohren Gesellschaft leisten, oder?

Ganz so einfach ist es nicht, denn das scheinbar harmonische Miteinander birgt auch Risiken für die flauschigen Mitbewohner.

Gemeinsam statt einsam – oder doch nur «frenemies»?

Die Befürworter einer tierischen Wohngemeinschaft von Huhn und Hase haben durchaus stichhaltige Argumente. Im Hühnerstall oder Hasenkäfig finden beide Arten Platz, was also durchaus kosteneffizient ist.

Kaninchen teilen ihren Käfig gern mit ihren gefiederten Freunden. Für Sie als Halter ist diese tierische WG kosteneffizient und spart Platz.
Kaninchen teilen ihren Käfig gern mit ihren gefiederten Freunden. Für Sie als Halter ist diese tierische WG kosteneffizient und spart Platz. - Depositphotos

Hühnereier sind besonders bei neugierigen Kaninchen beliebt, doch wehe dem Langohr, das seine Schnuppernase zu fest an ein Ei drückt. Die sonst so friedlichen Hennen können zur Verteidigung ihres Nachwuchses überraschend aggressiv reagieren.

Aber nicht nur zerbrochene Eierschalen können zum Zankapfel werden. Auch die natürlichen Verhaltensweisen beider Arten können Konflikte heraufbeschwören, etwa wenn männliche Kaninchen versuchen, ihre Dominanz durch Aufreiten zu demonstrieren.

Unsichtbare Feinde: Krankheitsübertragung in der Tier-WG

Die grösste Gefahr für das friedliche Zusammenleben von Hühnern und Kaninchen sind jedoch Krankheiten. Beide Arten können Träger von Bakterien und Viren sein, die beim jeweils anderen Tier schwere Erkrankungen auslösen können.

Hühner
Hühner und Kaninchen sind beide Krankheitsüberträger. Achten Sie auf potenzielle gesundheitliche Risiken bei Ihren Tieren. - Depositphotos

So kann beispielsweise eine Salmonelleninfektion bei Kaninchen eine Mortalitätsrate von über 90 Prozent verursachen. Aber auch Streptokokken oder Pasturella-Bakterien stellen eine ernsthafte Bedrohung dar.

Neben den gesundheitlichen Risiken birgt auch die unterschiedliche Ernährungsweise beider Tiere Probleme. Während Hühner als Allesfresser auch tierische Nahrung zu sich nehmen, sind Kaninchen reine Pflanzenfresser.

Wohngemeinschaft dank bestimmter Massnahmen

Achten Sie darauf, dass jedes Tier seine speziell auf es abgestimmte Nahrung erhält, denn sonst drohen Verdauungsprobleme oder Mangelerscheinungen. Wichtig sind zudem eine langsame Gewöhnung der Tiere aneinander sowie die Bereitstellung ausreichender Rückzugsorte für Ihre Mitbewohner.

Auch regelmässige Gesundheitschecks sind unerlässlich, um ein friedliches Miteinander zu gewährleisten. So können Huhn und Hase tatsächlich zu den besten Freunden werden.

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