Tierische Freundschaft: Wie Sie eine Katze an einen Hund gewöhnen
Haben Sie bereits eine Katze, möchten aber noch einen Hund in die Familie aufnehmen? Wir haben Tipps, wie Sie Hund und Katze aneinander gewöhnen.
Hund und Katze aneinander zu gewöhnen, ist eine Herausforderung. Wie wir Menschen scheuen auch Tiere manchmal neue Bekanntschaften.
Aber das Vorurteil, dass Hund und Katze für immer Rivalen bleiben, ist nicht wahr – es ist durchaus möglich, zwischen den Tieren Freundschaften aufzubauen. Mit den folgenden Tipps können Sie diesen Prozess so harmonisch und stressfrei wie möglich gestalten.
Wenn sie die Tiere aneinander gewöhnen wollen, gibt es einige Regeln, die es zu beachten gilt. Um negative Erfahrungen zu vermeiden, sollte die Zusammenführung von Hund und Katze schrittweise passieren.
Schritt 1: Vorbereitung des Wohnraums für Hund und Katze
Sie müssen eine angenehme Wohnumgebung schaffen, um für ein harmonisches Zusammenleben der Tiere zu sorgen. Hierbei sind einige Faktoren zu berücksichtigen.
Raumaufteilung: Jedes Tier sollte über einen eigenen, geschützten Bereich verfügen, in dem es sich wohlfühlen und entspannen kann.
Dies können beispielsweise separate Zimmer oder abgeteilte Bereiche innerhalb eines Raumes sein. Diese Orte sind wichtig, damit sich Hund und Katze nicht zu sehr auf die Pelle rücken.
Die beiden an den Geruch gewöhnen
Duftmarken: Es ist am besten, wenn die Tiere vor dem ersten Aufeinandertreffen den Geruch des anderen bereits kennen. So reagieren Sie bei der ersten Begegnung schon vertrauter aufeinander.
Hierfür können Sie Decken oder Spielzeug des jeweils anderen Tiers im Raum verteilen. Oder bringen Sie die Katze in das Zimmer des Hundes, wenn dieser gerade draussen ist.
Rückzugsräume: Stellen Sie sicher, dass die Tiere im ganzen Haus Raum zum Ausweichen haben. Vor allem die Katze braucht höhere Liegeflächen oder Kratzbäume, um sich vor dem Hund in Sicherheit zu bringen.
Schritt 2: Erstes Aufeinandertreffen
Schliesslich kommt es ans Zusammenführen. Beim ersten Treffen ist es wichtig, Ruhe und Geduld zu bewahren.
Auch hierzu haben wir einige Tipps für Sie:
Kontrolliertes Treffen: Halten Sie den Hund an einer kurzen Leine und lassen Sie die Katze frei im Raum herumlaufen. Der Hund sollte ruhig bleiben und die Katze nicht bedrängen oder jagen.
Positive Verstärkung: Um die Tiere miteinander vertraut zu machen, belohnen Sie beide mit Leckerlis, Streicheleinheiten oder lobenden Worten, solange sie sich friedlich verhalten.
Folgsame Tiere lassen sich am besten aneinander gewöhnen
Trainieren Sie den Gehorsam des Hundes: Üben Sie Grundkommandos wie «Sitz», «Platz» oder «Bleib» während der Eingewöhnungsphase, um die Kontrolle über Ihren Hund zu behalten.
Mit gutem Training können Sie ihm beibringen, seine Aufmerksamkeit nicht auf die Katze zu richten. Erst wenn das gut funktioniert, ist es sicher, Hund und Katze aufeinandertreffen zu lassen.
Körpersprache beachten
Wichtig: Achten Sie gut auf die Körpersprache der Tiere. Sollte eines der beiden bei der ersten Begegnung ängstlich oder aggressiv reagieren, trennen Sie beide sofort.
Es sollte keines der Tiere gestresst reagieren. Wenn die Katze die Krallen ausfährt und die Haare aufstellt, ist das ein schlechtes Zeichen.
Geben Sie den beiden in diesem Fall noch mehr Zeit, sich an den gegenseitigen Geruch und die Anwesenheit des anderen zu gewöhnen. Hund und Katze sollen schliesslich im Alltag zusammenleben können.
Dann können Sie die Zusammenführung erneut angehen. Im besten Fall beginnt der Hund mit dem Schwanz zu wedeln und die Katze zu schnurren.
Schritt 3: Gewöhnung durch gemeinsame Aktivitäten
Um die Tiere weiter aneinander zu gewöhnen, können gemeinsame Aktivitäten wie Spielen oder Fressen in getrennten Näpfen helfen. Dabei sollten stets einige Regeln beachtet werden:
Beaufsichtigung: Passen Sie immer auf und schreiten Sie ein, wenn ein Tier das andere bedrängt oder belästigt. In den ersten Wochen dürfen Sie die Tiere nicht aus den Augen lassen, wenn Sie sie zusammenführen.
Ressourcenverteidigung verhindern: Es sollten ausreichend Spielzeug, Kletter- und Liegemöglichkeiten sowie Futterplätze vorhanden sein, damit sich Katze und Hund nicht darum streiten müssen.
Fortschritte belohnen: Positive Verstärkung durch Streicheleinheiten oder Leckerlis kann dazu beitragen, dass Katze und Hund ihre Freude über gemeinsame Erfahrungen miteinander teilen und Schritt für Schritt eine Bindung aufbauen.
Schritt 4: Aufbau einer guten Beziehung zwischen Katze und Hund
Man sollte keine Erwartungen an den Umfang der Beziehung haben, denn jedes Tier ist anders und hat seine eigenen Vorlieben. Manche Katzen und Hunde entwickeln eine enge Freundschaft und spielen, schlafen und essen zusammen.
Andere wiederum tolerieren lediglich die Anwesenheit des anderen und leben eher nebeneinander her – so wie bei uns Menschen auch.
Generell gilt jedoch: Geduld, Ruhe und Einfühlungsvermögen sind der Schlüssel zum Erfolg. Den Weg zur harmonischen Beziehung gestaltet man als Haustierbesitzer durch eigenes Handeln und das Schaffen eines Umfelds, in dem sich beide Tiere sicher und geborgen fühlen.
Einführung neuer Familienmitglieder
Wenn es bei Ihnen darum geht, einen Hund oder eine Katze in die Familie aufzunehmen, sollten Sie den bereits vorhandenen Vierbeiner angemessen darauf vorbereiten:
Auch da ist wichtig, dass Hund und Katze den Duft des anderen kennenlernen. Gewöhnen Sie Ihren ersten Mitbewohner an die Gerüche des anderen Tieres durch Gegenstände wie Decken oder Spielzeug.
Aber nicht nur an die Gerüche, sondern auch an die Geräusche des jeweils anderen sollten Ihre Tiere sich gewöhnen. Wenn sie schon im Vorhinein wissen, wie der andere klingt, wird die Zusammenführung etwas einfacher.
Viel Geduld haben
Die Tiere brauchen Zeit, ihren neuen Mitbewohner kennenzulernen. Achten Sie deswegen auf eine langsame Zusammenführung – es soll schliesslich keine Feindschaft entstehen.
Lassen Sie den Tieren Zeit, sich anzunähern und Vertrauen aufzubauen.
In der ersten Phase sollten Sie die Katze und den Hund täglich aufeinandertreffen lassen. Nur bei regelmässigen Meetings können sich die Tiere wirklich aneinander gewöhnen und gar eine Verbindung aufbauen.
Werden sie langsam Freunde?
Nach einer Weile werden Sie merken, ob langsam eine Verbindung entsteht. Sollte das passieren, können Sie die Tiere auch nach ihrem eigenen Rhythmus leben lassen und den Hund ohne Leine mit der Katze im selben Zimmer lassen.
Natürlich gilt auch in diesem Stadium noch: Beobachten Sie die Körpersprache der beiden. Wenn die Tiere nervös werden, müssen Sie sie sofort trennen.
Im besten Fall fühlen sich die beiden Haustiere wohl und sicher im gemeinsamen Zuhause. Jeder Hund und jede Katze hat individuelle Bedürfnisse und Vorlieben, die berücksichtigt werden müssen.
Hunde und Katzen sollten ein ähnliches Alter haben
Um ein erfolgreiches Zusammenleben zwischen den Haustieren zu ermöglichen, sollten beide in einem ähnlichen Alter sein. Die Chance, dass die beiden Freunde werden, ist viel grösser so.
Vor allem ein grosser Altersunterschied kann für Probleme sorgen. Wenn beispielsweise eine junge, wilde Katze an einen alten, gebrechlichen Hund gewöhnt werden sollte.
Der Hund könnte sich überfordert und somit gestresst fühlen, was sich kontraproduktiv auf die Freundschaft auswirken würde.
Katze an Hund gewöhnen: Hilfe und Tipps holen
Stellen Sie sicher, dass Ihnen immer jemand zur Seite stehen kann, sollten Probleme auftreten. Im besten Fall ist das ein Experte, wie beispielsweise ein Tierarzt.
Mit ein wenig Zeit, Geduld und Liebe können Katzen und Hunde harmonisch miteinander leben. Als Tierbesitzer ist es wichtig, den Bedürfnissen der Tiere gerecht zu werden und die Zusammenführung behutsam und schrittweise zu gestalten.